Wie verlief der Freitag? Ufff… Den Vormittag muss ich rekonstruieren. Aufräumen ein bischen, Wäsche machen, so Haushaltzeugs halt. Und – Zack – war es schon 13 Uhr und der Mann von der RP klingelte. Ein junger, frischer, ein klein wenig zurückhaltender Mann trat ein und wir setzten uns an den Küchentisch. Die Sache mit dem Foto vor dem Plattenschrank habe ich auch gleich thematisiert, da klingelte es ein zweites Mal und der Fotograf kam rein. Ich war erleichtert, dass das mit dem Plattenschrank für ihn kein echtes Problem darstellte. Ich sollte mich einfach irgendwie halb abgedreht, aber zu ihm blickend rumstehen, klickklickklick, Objektivwechsel, nochmals klickklickklick, schon war er wieder weg.
Wir plauderten anderthalb Stunden lang auf das kurzweiligste, er schrieb alles auf seinem Block (ich habe dafür einen Blog, hihi) und dann ging er. Ich darf noch verraten, dass er meinen Facebook-Eintrag von wegen „Geschafft, RP war da…“ (das ganze kannste hier lesen) ein „like“ gab- Sehr angenehmer Mensch, Herr F. von der RP.
Dank der Vermittlung von Michael Wenzel, den Schutzheilgen der Düsseldorfer Kulturszene, konnte ich das WP8 kontakten und einen Termin machen. Ich opferte den letzten freien Samstag auf den Plan, den ich eigentlich für irgendwelche Flash-Mob-Aktivitäten freihalten wollte, aber Flash-Mobs sind ja auch sooooo 2009. Doch lieber ins WP8.
Dann den Aki noch kurz Hallo gesagt und einen Bekannten besucht. Um 20 Uhr war ich mit C. bei mir zum Essen verabredet, also hatte ich noch 2 Stunden Zeit, vielleicht irgendwie irgendwas mit Terminen zu machen. Ein paar Häuser weiter liegt das Chabby Chic (herrje, schreibt man das so?), welches Aki mir geraten hatte. Hafen fehlt auf dem Plan bisher, also reingegangen, Visitenkarten ausgetauscht mit dem Geschäftsführer und Montag einen Telefontermin zur Abstimmung ausgemacht. Wenn ich dann noch einen Termin frei habe…
Zehn Minuten nach Achtzehn Uhr. Massig Zeit noch! Also warum nicht durch Bilk radeln und „Die Kassette“ suchen? Hauke S. sandte mir den Kontakt zu, ich verabredete mich Tobias, sie seien noch am Einrichten.
Der Weg führte perfekt die Bilker- und Oberbilker Allee entlang. Auf der Höhe des Dreiraums (3. August!) fragte ich nach dem Weg, werde weiter-geradeaus-bis-zur-3.-Ampel-und-dann-links aufgeklärt, um auf halben Wege einen Bekannten in einen großen Ausräumungscontainer winken zu sehen. Man hat Zeit und Erziehung genug, um kurz Hallo zu sagen. Ein mir fremder Mann stand auch am Container und schimpfte irgendwie vor sich her und auf meinen Bekannten ein. Ich versuche ihn kurz zu beruhigen. Es ging um ein größeres, schwereres Objekt. Eine 4-Wege-Box. Eine Elac. Hui! Ich nehme ihn die Box und stelle sie ab, da liegt die zweite im Container. Ich frage: „was wollt‘ ihr für die haben?“ Beide so „nimm mit, Du hast ein großes Fahrrad“. Ich so innerlich „Juchhu, Hereisassa!“ und äußerlich (aufrichtig): TAUSEND DANK!!! Und steige in den Container und helfe gruschteln (Pforzheimerisch für: konzentriert in Kram zu wühlen). Für meinen Bekannten ziehe ich einige Bücher über Pferde, Botanik und Medizin heraus, da finde ich ein Album bzw. kleines Päckchen von 1959 mit – TATA!!! – einen Morselehrgang auf Schallplatten. Ich verzurre alles schön auf die Ladefläche, große Verabschiedung (der mir unbekannte kam zufällig vorbei und war ein älterer Grieche namens Dimitrios, kurz Dimi) und weiter geradeaus, noch 2 Ampeln, bis links.
Links hat gestimmt, doch dann spreizt sich die Straße mehrmals und die Beschilderung war nicht wirklich aussagekräftig. Da ist ein Lokal mit einigen osmanisch wirkenden Jungs davor, die frage ich, ob die gesuchte Straße diese (Hand zeigt auf Straße) sein. Ja genau, dort drüben sei auch ein Laden, die würden sicher meinen Kram abkaufen. Ich fand das witzig.
Der junge Mann zeigte auf „Die Kassette“, mein Ziel. Drinnen hatte ich ein klein wenig den Eindruck, es könnte auch irgendwie ein kleines Jugendzentrum sein. Okaye Sperrmüllmöbel, aber teilweise unglücklich in der Farbharmonie. Und auch etwas zu willkürlich im Stilmix. Großartig, noch nicht mal geöffnet, die sind fresh!
Ich spreche mit Tobias und Maria qualmend vor der Türe, da fragt mich Maria, woher ich käme. Unbestimmte Standardantwort: Süddeutschland. Wo genau? Pforzheim. Und sie: die (verdammt, Namen vergessen. Kim?) käme auch aus Pforzheim! Ich also rein und einfach gefragt. Ja, nein, Monheim (eine Ansammlung von Häusern, an der Würm, wenn ich mich nicht irre), aber in Pforzheim geboren und zur Schule gegangen. Ins Hilda-Gymnasium, hach. Ich bekomme sentimentale Erinnerungsflashs.
Termin ist gemacht, ich fahre also mit 2 großen, schweren Boxen auf dem Rad Richtung Heimat. Um 19 Uhr bin ich in der Brunnenstraße angelangt und da stehen Rossi, Katja und Franz vor dem Pretty Portal, zu der mein Gast gehen wollte (um danach bei mir Essen zu machen). Runter vom Rad und ein Bier getrunken und noch ein halbes Dutzend lieber Menschen getroffen und gequatscht und 2 Stunden gestanden und mir von einer mir unbekannten, schönen Frau sagen lasse, sie sei mein Fan (bei Facebook, jawoll). Kann ein Tag noch schöner werden? Klasse Tag. Und dabei habe ich die Hälfte der schönen Begebenheiten gar nicht aufgeschrieben.
Und am Abend die Bar-Kays. Alter, geht es noch schöner?