FKA Twigs – Pendulum

Für mich ist es das Jahr des Körpers. Das System, dieses Monster, hat schon unsere Gefühle, Wünsche und Gedanken. Es steuert unseren Tagesablauf, unseren Schlafrhythmus, unsere Freizeit. Maschinen sollen uns zwischenzeitlich besser kennen, als unsere Partner. Scheinbar dienstbeflissene Software wie Facebook oder Google schlägt uns Themen vor, schränkt gleichzeitig für uns die Themenvielfalt ein, damit wir unser eigenes Trieberbrochenes wiederkäuen und uns nur nicht über eine neue Perspektive echauffieren. Die Nerven liegen blank. Wie tote Frösche, denen durch Stromstöße falsches Leben eingehaucht zu werden scheint zucken wir im kurzen Neuronalgewitter vor blöden Kalenderspruchgrafiken auf unseren Monitoren, um eine Flatulenz an Pseudoweisheit mit einer Gewissheit zu verwechseln.

Mir scheint im Moment der Körper an sich das letzte Refugium der Freiheit zu sein. Damit meine ich keineswegs exotische Ausschweifungen wie kurze oder mittellange Kicks durch Sport oder Sex, sondern die bloße Tatsache, dass ich in einem Körper sitze, ein Körper bin. Ich mag den Gedanken, wie ich meinen Körper an einen Ort bewege, wo andere Körper sind, um ihn mit diesen anderen Körpern kommunizieren zu lassen. Statt via Clickmanagement und Auswahl der Postingzeit irgendjemanden irgendwo zu einen Kommentar oder gar einen Dialog zu verführen. Die Schönheit der einfachen Körper besang schon Walt Whitman in schönsten Worten und seitdem hat sich an dieser Aussage nichts geändert.

Ich schweifte ab. Zurück zu FKA Twigs und Pendulum.

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Der Körper im Raum. Der fließende Perspektivwechsel. Die Kontrolle, ja die Freiheit unter Zwängen. Das Erdulden der Verdrehtheit. Die Fesseln, die aus ihren Haaren bestehen, die ihr aus dem Kopf wachsen. Dann das ertrinkende, flüssige Gesicht, welches von der sich frei bewegenden Twigs abgelöst wird. Unser Körper ist unser Palast. Hier zeigt sich die Schönheit und Freiheit unseres Geistes. Unser Körper ist unser bester Freund. Er erduldet einiges mit uns. Wie sang Peter Hein mit Family Five?
Bring Deinen Körper auf die Party.
Etwas anderes hast Du nicht.
Also sei ihm ein guter Freund und bringe ihn oft an die frische Luft.

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