Pralle Sonne, blauer Himmel, alles gut. Ich werde heute mal ein paar frische Scheiben in die Taschen stopfen und leicht müde, aber glückshormongeschüttelt die Platten im richtigen Moment an- und ausmachen. Extra viel Denkkraft werde ich in die Stunde vor und nach Sonnenuntergang stecken. Insofern jetzt schon: bitte in dieser Phase nicht stören. Danke.
Update:
Bewölkt, klar, bewölkt… Komisches Wetter. Ich fahre jetzt mit Mammut los.
Mögen die Wolken schnell aufreissen. Dann sehen wir uns vielleicht auf der Terrasse des KITs, auf der ich geschmeidige Schallplatten zum Untergang der Sonne auflege, während das Publikum dem Rhein beim Fließen zuschaut. Sehr schöne Sache das von 19 – 23 Uhr.
Das Wichtigste in Kürze: keine Menschliche Jukebox. Also zumindest nicht im August. Ich nehme gerne Vorschläge an, woran dies liegen mag. Den naheliegensten vertrete ich dann öffentlich. DAS nenne ich mal Basisdemokratisches Schallplattenauflegen. Herzlichen Dank.
Nachdem der Donnerstag mit der Vinylpredigt I „Leiden ist scheisse“ so gut ankam, war ich sofort auf der Suche nach einen neuen Thema. Keine Ahnung, wie ich draufkam, doch „Prometheus“ sollte es werden. Anfänglich hatte ich genau einen Song im Kopf und bis Sonntag Abend wollte mir nicht mehr einfallen. Heute Morgen dann beim chanten (meditieren) machte es plötzlich „Peng! Pow! Boom!“ Prometheus ist ein großartiges Thema.
Wer da nun nur an Ridley Scott denkt, denkt vorbei bzw. viel zu kurz. Es wird um Mythologie, Götter, Selbstermächtigung, Goethe, Oskar Werner, Fahrenheit 451 und vieles vieles mehr gehen. Die Ideen schießen mir geradezu wie Saphirkugeln der Liebe durch den Kopf. Ich bin gerade etwas aufgeregt vor lauter Eifer. Die Aufführung findet dann im August wieder in der großartigen 4Wände Marie statt. Nähere Infos folgen.
Hat erstaunlich gut geklappt. Tausend Dank an die tatsächlich ganz schön engagierten Zuhörer, an alle Musiker, die den Soundtrack lieferten, an Mateo für die spontane Vorbereitung in Form der Textereflektion, an Ikeda, Zizek und hunderten anderen für die Inspiration und vor allen an die großartige Gastgeberin der 4Wände Marie. tbc
Es war kalt, aber schön und hat mächtig Spaß gemacht, olle Kamellen wie Gang Of Four oder Cassandra Complex mal wieder in Gesellschaft und laut zu hören.
Die Tracklist liest sich aus dem Zusammenhang gerissen willkürlich, ist aber halt aus dem Zusammenhang gerissen. Einen Moment lang überlegte ich mir, ob ich noch Erläuterungen nachschiebe, aber dann werde ich wohl nie und nimmer fertig. Und überhaupt: warum nicht einfach die Vinyl-Predigt wiederholen?
Nina Hagen – TV Glotzer
They Might Be Giants – Minimum Wage
Flying Lizards – Money
Holger Czukay – Lord Give Us More Money
The Fall – Pay Your Rates
Eric B & Rakim – Paid In Full
Grandmaster Flash & The Furious Five – The Message
Monie Love – It’s A Shame
Terranova Feat. Ari Up – Equal Rights
Napalm Death – You Suffer
Dead Kennedys – Kill The Poor
Gang Of Four – To Hell With Poverty
Crass – What’s Next Columbus?
Freddy – Wir
Marlene Dietrich – Sag Mir Wo Die Blumen Sind
Freiwillige Selbstkontrolle – Blue Yodel For Herbert Wehner
Die Goldenen Zitronen – Wenn Ich Ein Turnschuh Wär‘
Blumfeld – Die Diktatur Der Angepassten
Laurie Anderson – Big Science
Human League – The Lebanon
Heaven 17 – We Don’t Need That Fascist Groove Thang
Jonny L – Let’s Roll
Public Image Ltd – Religion II
Sly & The Family Stone – There’s A Riot Going On
Peter Licht – Heiterkeit
Chico Buarque – A Banda
Louis Armstrong – Mack The Knife
Superpunk – Ich Weigere Mich, Aufzugeben
Curtis Mayfield – (Don’t Worry) If There’s A Hell Below We’re All Going To Go
Kurtis Blow – Throughout The Years
Eric B – I Know You Got Soul
Gary Byrd – The Crown
Hard Fi – Cash Machine
The Rakes – Work, Work, Work (Pub, Club, Sleep)
The International Noise Conspiracy – Smash It Up!
Blumfeld – Jet Set
Kante – Zombi
Jacques Palminger – Deutsche Frau
Der Plan – Da Vorne Steht Ne Ampel
Einstürzende Neubauten – Halber Mensch
Grace Jones – Slave To The Rhythm
Eurythmics – Sexcrime
Frankie Goes To Hollywood – Two Tribes
Gang Of Four – I Love A Man In A Uniform
Robert Wyatt – Shipbuilding
John Lennon – Woman Is The Nigger Of The World
The Three Degrees – Dirty Old Man
Marvin Gaye – Inner City Blues
Blow Monkeys – Celebrate The Day After You
Bronski Beat – Smalltown Boy
Camper Van Beethoven – Take The Skinheads Bowling
David Bowie – Black Tie White Noise
Das Bierbeben – Bis Die Liebe Nicht Mehr Weh Tut
Wolf Biermann – Drei Kugeln Auf Rudi Dutschke
Plastic Ono Band – Give Peace A Chance
Boogie Down Productions – You Must Learn
Curse – Hand Hoch
Shirley Bassey – Easy To Be Hard
Nina Simone – Ain’t Got No – I Got Life
Tashan – Chasin‘ A Dream
Beatnigs – Malcolm X
Lcd Soundsystem – North American Scum
Bill Nelson’s Red Noise – Revolte Into Style
Cassandra Complex – Beyond Belief
Deutsch Amerikanische Freundschaft – Nachtarbeit
Pop Group – Thief Of Fire
Theatre Of Hate – Do You Believe In The West World
Eine Pop-Messe in Düsseldorf (16.3.2013 von 15 bis 20 Uhr im Zakk)? Da will ich doch dabei sein. Und tatsächlich stimmen die Organisatoren Hauke, Miguel und Sonny zu. Allerdings wollten sie die Menschliche Jukebox, doch der einzig noch freie Platz ist… draussen.
Draussen, also im Gastrobereich hinter dem Club. Ich schaue just in diesen Moment aus dem Fenster und betrachte den frisch gefallenen Schnee. Menschliche Jukebox im Freien? Das klappt nicht. Aber da war doch noch ein anderes Format, welches ich mal ausprobieren wollte.
Der Grundgedanke ist folgender: es gibt viel tolle Musik, die weder zur Loungebeschallung, noch zum Tanzen geeignet ist. Zudem umgeht mich der Gedanke, dass Pop an sich immer belanglosere Inhalte transportiert. So hatte ich schon vor Monaten die Idee eines Vortrages zum Thema „revolutionäre Musik“.
Also werde ich 69 Songs auswählen, die das Thema behandeln und diese predigend ankündigen, verbinden, vielleicht sogar huldigen. Von 15 bis 20 Uhr, also 5 Stunden am Stück. Und wenn noch Zeit ist, mache ich zum Schluss halt noch ein Set daraus. Denn: eine Revolution, zu der nicht getanzt wird, ist es nicht wert, geführt zu werden.
Einfache Antwort: ich lege momentan lieber Schallplatten auf, statt über Musik oder Veranstaltungen zu plaudern. Das kann sich schnell wieder ändern, wir werden sehen.
Aber einige Termine kann ich ankündigen. Diese Woche sind es drei.
Mittwoch, 6.2.13 ab 22 Uhr: Jazz Klub in der Bar Chérie:
Ein netter, gemütlicher Laden, der früher als Lülü bzw. Baby Love von sich Reden machte. Ich lege meist zuerst ein wenig klassischen Swing oder auch Crooner-Jazz auf, um mich dann die Jahrzehnte voran zu arbeiten. Also keine reine Schule, sondern Feldforschung im eigenen Plattenregal. Dabei kommen Fragen auf wie „ist George Michaels Cowboys and Angels nicht ein lupenreiner Swing?“
Samstag, 9.2.13 ab 22 Uhr: Tanz Klub in der Bar Chérie:
Gleiche Location, anderer Tag (Karnevalssamstag) und andere Musik. Ich nehme alles mit, was den Popo bewegt. Von Jazz bis Elektro, von Disco bis Rock, von Soul bis Folk. Klassische Klassiker der Popklassik halt. Ich freue mich.
Sonntag, 10.2.13 ab18 Uhr: KIT Club:
ab 19:30 Uhr Heavy Gummis, danach meine Plattenauflegerei
nochmals tanzen. Wobei der KIT Club mehr Raum gibt, offener in der Architektur ist. Und die Anlage vor Ort hat ein wenig mehr Rumms. Ideal, um die zweite Reihe an Dancefloor-Classics aufzulegen. Warum zweite Reihe? Weil die erste zu ausgelatscht, zu oft gehört wurde. Insofern ist die zweite Reihe jene Musik, die zwar fast jeder kennt, aber nicht daran denkt. Nach den Heavy Gummis werde ich dann wohl eher eine Tüte Buntgemischtes mitbringen. Tanzschuhe trotzdem nicht vergessen!
Ein interessantes Gespräch über Diven vor einigen Tagen ließ mich ausführlich über Grace Jones nachdenken. Nun könnte ich einen ausführlichen und gut recherchierten Blogbeitrag schreiben, aber mir fehlt die Zeit. Insofern streue ich hier mal einige Gedanken aus.
Androgyne It-Girls
Das erste androgyne It-Girl war zwar Twiggy, doch die ignoriere ich einfach mal. Auch wenn sie ein Gegenentwurf zu den „Vollblut-Weibern“ der 50er und 60er war, zweifelte keiner daran, dass sie ein Mädchen ist. Schließlich trug sie einen Rock. Mini-Rock, um ganz genau zu sein.
Roxy Music – For your pleasure
In meiner Erinnerung war die erste der 70er, die mich heranwachsenden erreichte, Amanda Lear. Interessanterweise ist ihr Geburtsort laut Wiki nicht geklärt. Hanoi? Hongkong? Saigon? Auf jeden Fall extrem exotisch. Hier beginnt eigentlich schon die Inszenierung.
Kurz mal das Halbwissen abgespult: sie war Muse von Salvadore Dali, aber auch Freundin von Bryan Ferrry. Nebenbei modelte sie kräftig herum, fällt aber niemanden groß auf. Bis auf ihr bezauberndes Cameo auf einer Roxy Music-Platte.
Wie gesagt, ich habe das nicht abgeklopft und recherchiert, aber dann erscheint ihre erste Single „La Bagarre“ und auf der Rückseite steht ein Pressetext, der Amanda als die Ex-Freundin vorstellt. Die Ex vom Bowie, von Lennon, von Eno, von Harrisson. Die hübsche Muse halt, die nun zu singen beginnt.
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Okay, schon bei dieser Nummer sind die schwachen Gesangskünste von Amanda Lear unüberhörbar. Man produzierte eine Serge-Gainsbourg-artige Nummer, die im Original „Trouble“ hieß, steckte sie in schwarzes Leder und ließ sie groß ihren Mund aufreissen. Zack, gab es einen Plattenvertrag über 6 Alben. Glory days!
Der Rest ist Geschichte und nicht unbedingt wert, weiter ausgeführt zu werden. Worauf ich jedoch hinaus wollte: irgendwann gab es das Gerücht, sie sei eigentlich gar keine Frau und habe keine „Mumu“, sondern ein halb umgewandelter Mann. Ich denke, dies war eine Reaktion der sehr verunsicherten Männer der 70er, die mit ihrer (eigentlich nicht sonderlich überzeugend dargestellten) Dominanz einfach nicht dem Frauenbild entsprechen wollte.
Überzeugender: Grace Jones
Grace Jones ist in Jamaica geboren, was man nicht nur auf Wiki lesen, sondern auf „Slave to the Rhythm“ im Intro hören kann. Eine gute Bekannte aus New York behauptet jedoch Stock und Steif, sie seit ihrer Kindheit zu kennen. Ja, sie sei New Yorkerin. Ich lege dies im Fach „gesteuerte Legendenbildung“ ab, was ja zu jeder Diva gehört.
Grace Jones und Jerry Hall 1970 in Paris
Und so modelte sich Grace Jones auch durch die Szene. Ihr Liebhaber Jean-Paul Goude soll schon während der früheren 70er beratend bzw gestaltend an ihr gewirkt haben.
Kurz die Parallelen zu Amanda Lear: großgewachsene, hochwangige Models mit dominantem Image. Beide fangen das erfolgreich Singen an. Beiden haftete den Geschmack des Geschöpfes an.
Doch während Amanda Lear als halber Mann angesehen wurde, war das Image von Grace Jones schon damals erschütternder. Ja, sie sei eine Frau. Aber sie habe eine Vagina Dentata. Nuff said, diese Frau macht Männern Angst.
Und tatsächlich schürte sie durch ihr Auftreten das Feuer der Gerüchte eher Angst. Schon in „I need a man“ macht sie klar, dass sie nicht lange rumfackeln will, sondern schnell mal einen Kerl braucht. Aber auch in ihren inszenierten Shootings unterstreicht sie das animalische. Nackig in einen Käfig mit rohem Fleisch als Nahrung? Mehr Klischees von wegen der schwarzen, wilden Frau passen kaum auf ein Foto.
Klar, das wurde auch damals schon diskutiert. Und hätte sie langweilige Musik gemacht, wäre das auch kein Fall für diesen Blog. Aber: sie machte geradezu hervorragende Musik. Und das von ihrem ersten Album Portfolio ab.
Die Zaubernummer nannte sich „La vie en Rose“ und war eine hübsche, langsame Discoversion des Edith Piaf-Stückes. Okay, ich war erst 15 Jahre alt, aber schon damals fasziniert, wie Frauen im Club auf diese Nummer abgingen. Und es war auch gleich klar: Grace Jones kann singen. Im Gegensatz zu Amanda Lear.
Die nächsten beiden Alben „Fame“ und „Muse“ verfolgt sie diese Linie weiter, wobei man trotzdem auf die gekonnten Artworks der Alben verweisen muss. Bis hierhin könnte man auch behaupten, dass die Karrieren von Grace Jones und Amanda Lear im Ungefähren parallel verliefen. Doch so richtig gefährlich wurde es mit Grace Jones‘ 4. Album „Warm Leatherette“.
Kennste nicht? Klar kennste das. Im Original einer der Elektroklassiker aus dem Hause Mute. Hier einfach mal die Version Von „The Normal“:
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Ach, dieser Track alleine ist ein Blog wert. Aber wahrscheinlich kennst Du die Hintergründe schon. Wenn nicht, kannst Du hier schnell nachlesen. Aber zurück zu Grace Jones. Blackwell, Sly & Robbie, herrje. Auch hier die Details zum nachlesen. Auf dieser Platte fand sie zu ihren Stil, den sie immer weiter ausbaute: Coolness und großartige Beats und nahezu perfekte Produktionen. Her mit der Peitsche!
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Und zwischenzeitlich schnitzt Goude immer weiter am visuellen Erscheinungsbild von ihr. Eigentlich ein absolutes Traumpaar. Wie zukunftsweisend und gekonnt er den doch schon ganz passablen Körper Jones‘ dekonstruiert, ohne künstlich wirken zu lassen, zeigt das linke Bild. Vielleicht bist Du cleverer gewesen, doch ich ging damals einfach davon aus, dass Grace Jones sich so bewegen könne (was ja viel auch über meine damalige Naivität aussagt).
Ich gebe mal Gas. Nightclubbing explodierte dann wie eine Bombe. Wir hörten diese Platte nicht, wir frassen sie, wir badeten darin, wir träumten in ihr regelrecht. Iggy Pop covern? Welch ein Geniestreich! Die Schlagkraft von „‚Pull Up To The Bumper“? Noch immer habe ich die Single dabei, um, wenn überhaupt nichts mehr geht, zumindest ein Strohfeuer zu entfachen. Es schien die perfekte Win-Win-Situation zu sein und alle wurden erfolgreich. Grace Jones, Jean-Paul Goude und Sly & Robbie sowieso.
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Mit „Living My Life“ trat eine Stagnation auf höchsten Niveau auf. Eine bestimmt gute Platte, doch der Überraschungsmoment von „Nightclubbing“ war passé. Quo Vadis, Grace Jones? Wieder wie zu Anfang der Karriere einfach so weiter machen?
Shut up, Slaves!
Schmeisst einfach Profis zusammen und schaut, was passiert. ZTT, das Label der Stunde und Inszenierungsweltmeister mit ihren Prachtproduzenten Trevor Horn trifft also auf Grace Jones. Und heraus kommt ein kalkuliertes Inszenierungsphänomen namens „Slave to the Rhythm“. Begleitet wurde dieser Glücksfall dann auch noch von einen geradezu visionären Video von Jean-Paul Goude.
Die Nummer zündet immer noch wie eine 1. Ich durfte mal zu einer Geburtstagsfete modeaffiner Menschen im Showroom von Hugo Boss auflegen und das Geburtstagskind sprang auf einen Tisch und posierte dazu wie ein Tier, um sich schlussendlich das teure Maßhemd vom Leib zu reissen, während seine Crowd dies ganze mit Beifall und spitzen Schreien untermalte.
Wer so hoch stieg, kennt eigentlich nur noch einen Weg. Doch das machte sie auch mit Stil und Würde. Es wurde still in den 90ern um sie und sie alterte gut, aber unbemerkt etwas vor sich hin. Eigentlich kein Problem, wenn sie ein Händchen für Geldanlage hat. Doch dann geschah etwas unerwartetes und ungeheuerliches.
Man eating machine
Mit 60 Jahren schickte sich la Jones zu einen Comeback an. Nein, sie machte keine Farewell-Tour mit all ihren Hits im Gepäck, sondern ging ins Studio und spielte ein Album namens „Hurricane“ ein. Singleauskoppelung: „Corporated Animal“.
http://vimeo.com/1306326
Hier haben wir wieder die Bestandteile ihrer Formel: großartige Produktion und ein dekonstruierendes Video. Dass sie dabei an „Alien“ erinnert, ist kein Zufall. Sie stellt das menschenfressende, digitale, kapitalistische Tier dar, den Moloch.
Welch ein einfaches und wirkungsvolles Video, was für eine Botschaft für eine Frau im Rentenalter. Statt sich weichzeichnerisch nochmals in zweifelhafter Schönheit ablichten zu lassen gibt sie wieder mal das Abbild ihres Körper frei, um es von einen Bildgestalter zu verfremden, wie es ihm passt.
Dass es um den Text Diskussionen gibt, habe ich erst jetzt beim Schreiben entdeckt. Grace Jones und antisemitisch? Ich weiss es nicht. Und zugegeben fällt es mir jetzt schwer, alles wegen dieses Verdachtes zu löschen.
Das als kleine Gedankensammlung zu Grace Jones. Sicherlich hätte man hier und da mehr in die Details gehen können. Und tatsächlich ist das Internet voll davon. Google hilft.
Mitunter entgeht der Gema glücklicherweise das eine oder andere bei Youtube und man darf sich mit den eigenen kümmerlichen Vorurteilen konfrontieren. Vicky Leandros? Schlagergedöhnse. Fernsehproduktionen der 70er? Nicht diskutabel.
Folgende Videos jedoch werfen diese Gedanken wild über den Haufen. Großartige Texte (zumindest zum Teil von Michael Holm, der dafür auch kräftig Preise einfuhr), eine Frauenstimme auf ihren Höhepunkt und eine Bildsprache, die zumindest beeindruckt. Großartig.
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