Wie komme ich auf diesen Titel als ersten Artikel? „We’ve only just begun“ ist ein gemeines Pop-Versprechen, welches die Carpenter-Geschwister mit diesen Song in die Welt bliesen. Ich sah schon uralte Paare zu diesen Zeilen schwofen, wobei die Tänzer gerne die Wange an die Wange des Partners schmiegen und die Augen schließen. Es geht um Illussionen, also schöne Lügen. Die dunkle Seite des Pops, wir dürfen sie nie vergessen.
Bei den Carpenters haben wir schon alle Zutaten beisammen, um die es mir geht: Missverständnisse, Schönheit, Kraft und – leider unausweichlich – der Tod. Denk‘ ich an die Carpenters, dann kommt mir natürlich Karen in den Sinn. Habe ich mich jemals gefragt, was Richard Carpenter zwischenzeitlich macht? Ich fühle mich wohl bei dem sicherlich trügerischen – weil zu naheliegenden – Gedanken, dass er zwar vielleicht der große Arrangeur war, doch gleichzeitig Karen durch seinen Ehrgeiz in den Tod trieb. Ich habe wirklich keinen Dunst, ob es stimmt, doch es würde so wunderbar meine Vorurteile bestätigen.
Nochmals von vorne: denk‘ ich an die Carpenters, dann fällt mir ein sehr frühes Video ein, welches das Geschwisterpaar auf einer Achterbahn „Top of the World“-singend zeigt. Für mich sehr jungen Kerl damals war das Geschwisterpaar, welches irgendwie so verliebt tat, verwirrend. Doch sie war so schön. Womit ich den zweiten Punkt ohne Probleme abhake.
Aufgeladen wurde meine Carpenters-Betrachtung durch die erworbene Gewissheit, dass Karen Schlagzeugerin war. Wie großartig und untypisch, diese Frau mit Stöcken in der Hand sehen zu können – im derben Kontrast zu Auftritten wie jenes in Japan mit einen riesigen Kinderchor. Da haben wir die Spannung, in der es sich schlecht leben lässt.
Was soll ich also noch zum Tode schreiben? Sie ist tot. Soweit ich mich erinnere das erste Opfer der Magersucht. Oder war es doch Brustkrebs? Ein Frauentod offensichtlich. Wie traurig. Wo wir doch gerade erst anfingen zu leben.
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