Die Herren Polizei auf der Brunnenstraße

He fought the law. But the law won.

Das Teilstück Brunnenstraße vor dem Bilker Bahnhof ist etwas besonderes. Vor Jahren nannte man sie „die Kö Bilks“. Zwischenzeitlich ist es ein Sammelsurium an kleinen Läden mit Nischencharakter. Hier gibt es Dim Sun, erstklassige Videos, Werner mit seinem Bioladen, das Kino Metropol, Costas Kiosk, eine Schneiderei, zwei Galerien, undundund.

Bisher kann sich die Straße gut der Gentrifizierung wehren: es ist eine Einbahnstraße und die Straßenbahn verläuft in beiden Richtungen. Ein Problem haben die Fahradfahrer: Richtung Uni müssen sie entweder schieben, oder die  Merowinger Straße nehmen, was für die meisten normal tickenden Menschen dem Jonglieren mit Handgranaten gleich kommt. So breitet sich in der Straße etwas Anarchie aus: viele fahren die Einbahnstraße entgegen der Legalität. Noch viel mehr fahren auf dem Gehweg – in beide Richtungen. Was mitunter nervt und gar gefährlich ist.

Was also tun? Die Stadt denkt nicht daran, sich eine Lösung zu überlegen (zB die Straße in beide Richtungen für Radfahrer frei geben). Sie setzt aber ab und an gerne Ordnungskräfte ein, um Strafzettel zu verteilen.

Ich kam gerade vom Karolinger Platz, also die legale Richtung nehmend. Auf der Höhe des Polizisten auf meiner Seite spreche ich jenen an: „Wäre ein Radweg nicht sinnvoller, als Knöllchen verteilen?“ Natürlich weiss ich, dass der gute Mann an der Sache nichts ändern kann. Er antwortet: „Klar wäre das besser!“ Doch da kommt schon wieder ein Radfahrer die falsche Richtung nehmend. um den er sich kümmern muss.

Ich ärgere mich zuerst über die Kontrollen, doch wie ich das ganze beobachte, ändere ich mein Gefühl. Arglos fahren die Leute an den Polizisten vorbei, die denen hinterher rufen. Ich meine: die sind in grünen Lederkombis gehüllt. Sollen sie zur Warnung noch eine Sirene auf dem Kopf tragen?

Da kann der zweite Fahrradfahrer zugucken, wie der vor ihm angehalten wird. Doch statt  vielleicht abzuspringen und zu schieben, fahren sie einfach weiter. Ich denke an Lämmer, die zur Schlachtbank trotten.

Höhepunkt ist ein junger Mann, der an den Polizisten vorbei fährt, der gerade einen Strafzettel ausfüllt. Der Polizist ruft ihm „Halt!“ hinterher. Der junge Mann spreizt seine Beine und bremst mit den Flip-Flops, der Polizist aufrichtig entsetzt „Haben Sie denn keine Bremse?“ Der junge Mann „Doch, doch!“

Ich schiebe meinen Mammut die Straße entlang und schüttele mein Haupt. Darwin schickte die Polizisten, um die dümmsten Radfahrer zu bestrafen. Würde man Autofahrern, die auf Radwegen parken, ähnlich rigoros entgegen treten…

Tag 22 – KIT Bar

Angenehmer Aufbau in der KIT Bar

Am Mittwoch ging es mir gar nicht gut. Nach dem Salon des Amateurs wollte ich unbedingt Ausschlafen und stellte keinen Wecker. 10 Stunden traumloser Tiefschlaf, ich  wachte schweissgebadet auf. Mein Kopf fühlte sich an, als ob ich im Astronautenschlaf 15.000 Lichtjahre zurück gelegt hätte und jedes Gelenk meines Körpers saß schief. Vielleicht einfach nur Erschöpfung, doch andererseits schmerzte meine Lunge und das Atmen fiel mir den ganzen Tag schwer. Die Erkältung scheint ein kleine Comeback feiern zu wollen. Tja, Zähne zusammenbeissen und durch.

Seit Tagen fand ich keine Muße zum Einkaufen, so dass ich mir wieder schwarzen Espresso mit Zucker angewöhnte. Im Kühlschrank fand sich immerhin noch ein Ei, welches ich mittels Pfanne zum Spiegelei verwandelte. Dazu das letzte Stück Brot, welches ich vor rund 10 Tagen kaufte. Man wird bescheiden.

Dann zwang ich mich etwas zum Blog, da die Sonne ihren Zenit schon erreichte. Bloggen macht mir ja auch Spaß, aber am Mittwoch war jede Bewegung ein Akt.

Nebenbei füllte ich die Waschmaschine und sortierte die mannigfaltig übrig gebliebenen Getränke von XXX. Ein voller und zwei leere Kästen Astra und 2 Zinkwannen wollte ich zumindest wieder dem Getränketempel zuführen. Etwas kunstvoll sicherte ich alles auf Mammut und radelte durch Bilk. Die Zinkwannen klapperten fröhlich vor sich her. Es ist mir längst egal, wie die Leute bei meinen Transportaufbauten sich verwundert am Kopf kratzen – jede Fahrt ohne Auto ist eine gute Fahrt. Ich bin ja selbst immer wieder verwundert, was man durch ein wenig Kreativität mit Mammut transportieren kann.

Geht doch.

Ich liefere alles beim Getränke-Tempel ab und will gerade losfahren, da fährt ein Kombi auf den Parkplatz. Ein typischer Familienvater steigt aus und trägt einen halbleeren, kleinen Kasten Bier. Herrje, den hätte man auch auf einen Skateboard mitnehmen und dabei noch La Paloma pfeifen können. Die Autos sind von heute, das Denken sitzt immer noch tief in den 60ern. Als ob es  nie eine Ölkrise gegeben hätte. Als ob wir keine Umweltverschmutzung hätten. Ich kriege meinen moralischen. Schnell weg.

Schwarzer Espresso ist ja nur eine Notlösung. Mich giert es nach einen Milchkaffee. Im Büdchen hole ich mir ein Croissant und setze mich vor die Süße Erinnerung, da kommt Kreidler-Thomas an (Bei so vielen Thomasen bitte ich diese Benennung zur Konretisierung zu verzeihen). Ich überrede ihn zu einen kleinen Halt und wir unterhalten uns in alter Bohemian-Manier. Alles ist ja irgendwie miteinander verknüpft. Über Thomas und seine Partnerin Petra fand ich meine jetzige Wohnung, meine Traumstätte, meine Altbau-Höhle. Ich berichte ihm vom Abend im Salon, er erzählt  etwas von seinen Musikerplänen in der Zukunft. Das olle Croissant ist in Milchkaffee getunkt einigermaßen erträglich. Nach dem kurzen Austausch steigen wir auf die Räder. Er zum Getränkemarkt (auf seinen Rad 2 Kisten Wasser geschnallt. So ist gut!), ich nach Hause, um dann gleich weiter in den Salon zu fahren, um meine Schießbude abzuholen.

Glücklicherweise wird mir geholfen und Mammut ist ziemlich schnell gepackt. Auf den Stufen vor dem Salon sitzen einige Kids mit Bierflaschen und beobachten mich belustigt. Wie ich dann Mammut besteige und lostrete, rufe ich ihnen „Wünscht mir Glück!“ zu. „Viel  Erfolg!“ ruft einer.

Der Salon und die KIT Bar sind nicht weit voneinander entfernt. Doof ist etwas der Burgplatz mit seinem derben Kopfsteinpflaster, welches eine Tortur für den vollgeladenen Mammut darstellt. Ich schiebe ihn vorsichtig, um dann auf der Rheinpromenade wieder aufzusitzen. Herrlich, wie hörresistent Menschen auf dem Radweg extra langsam den Weg frei machen. Im Ärger stelle ich mir vor, dass sind die BMW-Fahrer, die mich nachts anhupen, weil ich es wage, auf der Straße zu fahren.

Verwackelte Abendstimmung

Punkt halb acht komme ich an der Bar an. Endlich wieder mal richtig pünktlich. Achim ist da und wir besprechen den Aufbau. Die Terrasse des KITs ist viel, viel größer, als ich es in Erinnerung habe. Ich beschließe, nur das rechte Drittel der Terrasse zu beschallen. Die typische Laufkundschaft des KITs ist auch eher am Sonnenuntergang statt an Nummer 222 der Wunschliste interessiert. Ich reisse mich sehr zusammen, irgendwie ist heute so gar nicht mein Tag. Wie ich die Lautsprecherkabel verlege, werde ich von 2 Pärchen um die 70 gefragt, ob ich Musik auflegen werde. Ich bejahe. Eine Dame fragt, ob ich Rock n Roll dabei habe. Ich erwidere: eher weniger. Sie: Na dann haben Sie ja keine Ahnung. Mein geschwächter Zustand scheint keine Souveränität mehr aufzubringen und ich sage, dass R’n’R die letzten 30 Jahre an Relevanz etwas verloren habe. Sie: bei uns im Neandertal aber wird jedes Wochenende R’n’R getanzt. Ich schlage mir imaginär mit einen Hammer auf den Kopf, weil ich ahne, dass dieses Gespräch nur Ärger bringt. Ich sage ihr also, dass  dies sicher der Fall ist. Wie es auch Swing- und Tangotänzer gibt, aber im gesamten doch eher Nischen darstellen. Da meint einer der Herren, dass ich halt zu jung sei und es in 30 Jahren sicher verstehen würde. Ich breche diesen Dialog verärgert ab und denke mir: „Jaja, mit 80 Jahren werde ich feststellen, dass ich auf dem falschen Weg war und Elvis doch der König ist“. Verärgert baue ich stumm weiter auf.

Achim fragt mich, warum ich so mürrisch dreinschauen würde. Ich erwidere, dass es mir nicht sonderlich gut ginge. Er fragt, ob ich etwas gegessen habe und bietet mir an, etwas auszusuchen. Ach, der Achim ist ein aufmerksamer und lieber Mensch und ich wähle die Ingwer-Karotten-Suppe mit extra viel Ingwer. Und schon erhalte ich eine Terrine, in der sich der frisch geraspelte Ingwer häuft. Da kommt schon der erste Gast und wir unterhalten uns, während ich heisshungrig die Suppe löffele. Sie kündigt die Ankunft ihrer kleinen Gang an, die schon einige Male bei der Jukebox dabei war. Ich freue mich, vor liebgewonnenen, neuen Bekannten auflegen zu können.

Der Aufbau ist fertig und ich sehe 3 Tische mit Menschen, die wissen, worum es geht. Ihnen lege ich die Wunschlisten und -zettel auf die Tische, den anderen erkläre ich das Spiel. Die meisten machen mit. Ich beschränke erst mal auf 3 Wünsche und lege mit dem Auflegen los. Die Anlage steht auf einen großen Hochtisch und zum ersten Male lege ich im Sitzen auf. An Tanzen oder nur etwas Rumhüpfen ist nicht mal zu denken. Das Drittel der Terrasse ist gut gewählt und alle, die hier sitzen, sind dem Ruf der Jukebox gefolgt. Hier geht die Sonne unter, da unterhalten sich Menschen angeregt. Die Musik liefert eher einen angenehmen Hintergrund. Ich kann damit gut leben und suche die Wünsche aus dem Koffer, um die Singles auf einen Stapel zu setzen und von oben nach unten aufzulegen. Foto-Thomas ist wieder da und hält im Hintergrund so einiges fest. Manfred zeigt sich kurz, um auch diesen Abend dabeigewesen zu sein. Mayo, Marina und Käthe bilden einen Tisch mit Susanne und Mann. Da kommt Christoph vom XXX-Abend, ich stelle ihm diesen Tisch einfach vor. Hier muss niemand alleine rumsitzen.

Ich trinke Leitungswasser literweise. Der Barkeeper macht schon Witze darüber. Da erwidere ich ein wenig beleidigt, dass ich halt kränkele. Er meint, er könne mir auch einen Tee machen. Gute Idee! Ingwertee, extra stark. Ich schütte 3 in Folge in mich rein und es geht mir tatsächlich besser. Die Husterei ist nicht mehr so trocken. Ingwer ist toll.

Thorsten, mein Freund, kommt vorbei. Wie jedes Mal freue ich mir ein Loch in den Bauch. Wir umarmen uns herzlichst und er setzt sich an Horsts Weihnachtsgästetisch. Zur Erläuterung: im Adria traf er diese Clique, die er nur auf den Weihnachtsfesten von Horst her kennt, wieder. Die Jukebox scheint einige Menschen neu zu verknüpfen. Foto-Thomas leistet mir etwas Gesellschaft und er erzählt vom Din-A-0 und anderen Orten des Düsseldorfer Untergroundlebens in der Vergangenheit. Ich lausche gerne solchen Geschichten und genieße es, nicht ganz alleine hinter dem großen Stehtisch zu sitzen.

Mein Arbeitsplatz aus der Perspektive der menschlichen Jukebox

Ab 23 Uhr leert sich die Terrasse langsam. Vor mir noch ein großer Stapel Platten, die sicherlich bis 0:30 reichen. Ich lege die Specials auf und springe zur Toilette, da der Ingwertee wieder raus will. Vor meiner Nase schließt sich die Aufzugstür zu den Hygieneräumen und verärgert drücke ich den Knopf. Der Aufzug kommt wieder und ich ahne, dass mir das gleiche auf dem Rückweg wieder passieren wird. Richtig gedacht. Als ich oben wieder ankomme, läuft die Nadel in der Auslaufrille. Kein wirkliches Unglück, doch ich bin halt etwas unsouverän und kniddelig heute und ärgere mich glatt ein wenig. Ich lege die Selecters auf und laufe schnell zum Spielplatz gegenüber, um mich an den Geräten etwas zu dehnen (ich machte schon im Aufzug einige Dehnübungen, da mir der Rücken und alles anhängende schmerzt). Der Horst-Weihnachtstisch ist amüsiert darüber. Wäre ich sicherlich auch an deren Stelle gewesen.

Nun sind nur noch 2 Tische besetzt und ich frage nach den verbliebenen Wünscher. So kann ich gut 10 Singles wieder einpacken und das Set verkürzen. Als letztes Stück wähle ich Kate Bushs „The man with the child in his eyes“, bis auf Thorsten sind alle gegangen. Er hilft mir dankenswerterweise beim Abbau, ich verabschiede mich beim Team. Der Barchef fragt, was ich bekommen würde. Ich sagte: nichts. Aber ich komme gerne mal zu einen Kuchen vorbei.  Er sagt, er würde sich mein Gesicht merken. In diesen Zusammenhang mag ich den ansonsten unheilvollen Satz.

Es war ein ruhiger, schöner Abend. Ich fragte 2 x an, ob getanzt werden soll, doch alle wollten eher plaudern. Was mir streng genommen sehr entgegen kam. Schön, wie die Stimmung jeden Abend wechselt. Alles geht, nichts muss.

Thorsten und ich fahren langsam durch Bilk. Es ist 1 Uhr und am Bilker Bahnhof überholen wir einige Kids auf Fahrrädern. Einer von ihnen trägt einen rießigen Rucksack, aus dem überraschend laut Reggae ertönt. Wie Thorsten und ich vor meinen Haus absitzen, rufe ich den Jungen mit dem Rucksack, er möge doch kurz halten. Macht er auch und wie er vor mir hält, verstummt die Musik. Ich sage ihm, dass ich hier wohne und es manchmal nervt, mitten in der Nacht so laute Musik zu hören. In der Straße werden durch solche Aktionen dutzende kleiner Kinder aufgeweckt. Der Junge schaut mich an und ruft: „Du bist doch die Jukebox! Mann, die Musik ging ganz von alleine aus. Das ist gutes Karma!“ Ich unterlasse eine Diskussion über die Bedeutung des Wortes Karma  und freue mich insgeheim, dass meine Popularität vielleicht einigen Leuten in der Straße die Nacht rettet. Ich grinse ihn an, schüttle seine Hand und bitte ihn, sein Soundsystem erst wieder im Park oder so zu starten. Er nickt begeistert und fährt ab.

Thorsten trägt mir die Singles hoch, wir plaudern noch ein wenig in der unaufgeräumten Küche, dann umarmen und verabschieden wir uns und er geht nach Hause. Ich plumpse ins Bett in einen traumlosen, tiefen Schlaf.

Heute scheint es mir etwas besser als gestern zu gehen. Was auch unbedingt nötig scheint. Heute ist die Pechmarie drann und ich ahne, dass es wild und spät wird. Ich brauche alle meine Kräfte und weder Ärger, noch Erschöpfung. Aber vielleicht sollte ich mir einfach mal Milch und Brot kaufen…

Tag 21 – Salon des Amateurs

Say no more!

Das Aufstehen fiel mir am Dienstag nicht leicht. Der Montag war mit seiner XXX-Action anstrengend und auch die vorherigen Tage und Wochen stecken mir etwas in den Knochen. Aber der Blog will geschrieben sein und die Leihgaben von Tontaxi müssen zurückgebracht werden. So setze ich mich gleich an den Rechner und schreibe meinen Erlebnisaufsatz über den Apolloplatz. Ein Anruf unterbricht mich nicht nur, sondern wühlt mich sehr auf. Offensichtlich komme ich momentan nicht sehr zum Reflektieren. Mit einen Batzen Gedanken und Gefühle radel ich zu Petras IOUNA, wo das Stativ, der Scheinwerfer und der Generator gelagert sind. Ich muss mich glatt beeilen, da das Tontaxi nur bis 13 Uhr geöffnet hat. Kimos selbst ist nicht anwesend. Ich gebe alles ab und beschließe, etwas für mein Wohlbefinden zu tun. Ich muss etwas essen. Etwas gutes. Mario lud mich den Abend zuvor zu sich in das Enuma zu einem Teller Nudeln ein. Ich wecke Aaron und verabrede mich mit ihm dort.

Beim Speisen

Mario empfängt mich gewohnt freundlich und ruft mir entgegen, dass sofort Nudeln für mich kommen würden. Ich verwies darauf, dass ich auf Aaron warte und wir setzten uns auf sein Brett vor dem Fenster und ließen den gestrigen Abend nochmals Revue passieren. Dabei beschlossen wir erneut, für den Herbst einen Tanztee bei ihm zu veranstalten.

Dann komme ich mit einen weiteren Gast ins Gespräch. Ein netter Mann aus Köln, der um die Ecke arbeitet. Eher ungewöhnlich, also hochinteressant. Bei weiteren Fragen stellt sich heraus, dass er PR für den Krankenkassenverband mache. Ich frage unumwunden: ein klassischer Lobbyarbeiter also? Er bejaht. Nun erlebe ich also auch noch einen hochsympathischen Lobbyisten. Ich bin aber nicht aufgeweckt genug, um die Situation durch gezielte Fragen auszunutzen. Ist im Nachhinein auch sicher besser so.

Glück ist ein Teller warmer Nudeln

Aaron kommt an und wir setzen uns an den großen Tisch am Fenster. Antonio, der Koch Enumas, nimmt unsere Bestellung entgegen: er zählt die köstlichen Varianten seiner Nudeln auf. Wir entschließen uns zu Nudeln mit Thunfisch und Antonio kehrt in seine Küche zurück. Nach wenigen Minuten bringt er uns 2 große Teller. Er fragt noch, ob wir Parmesan wollen. Ich antworte, es handele sich hier doch um Fisch. Er dann lakonisch: viele wollen es halt so.

Optischer Eindruck: sehr gut. Keine Effekthascherei, ein schöner Haufen Essen einfach. Die Tomaten bilden nur die Grundlage, der Thunfisch behält die Oberhand. Geruch: einfach saugut. Die Magensäurenpumpe arbeitet auf Hochtouren. Ich puste auf die Nudeln auf meiner Gabel und koste. Da explodieren kleine Sonnen auf meiner Zunge. Sollte es ein Glückszentrum im Hirn geben, arbeitet es nun auf volle Leistung. Ungewollt grinse ich wie ein kleines Kind. Es schmeckt sahnig. Der Thunfisch kann sich darauf sehr gut entfalten. Die Tomaten liefern eine fruchtige Beinote. Die Petersiele bringt diesen trockenen, strengen Akzent. Eine leichte Schärfe von Chillie, dies leicht säuerliche der Kapern, schwarze Oliven… und irgendwas ungemein raffiniertes. Antonio beobachtet unsere Reaktionen. Ich hebe die Augenbrauen bis zur Zimmerdecke und frage ungläubig: Safran? Da ist doch irgendwas drinn, was ich eher bei Kuchen vermute. Antonio lächelt wisserisch. Ja, da ist etwas besonderes drinn. Ich höre auf zu bohren. Geheimnisse können so schön sein.

Ich esse vorsichtig und langsam mit dem unerfüllbaren Wunsch, der Teller möge niemals leer werden. Aaron ist auch hin und weg und wir schweigen im Genuss. Aber bei aller Langsamkeit ist der Teller irgendwann doch leer. Ich unterdrücke mit Mühe den Impuls, den Teller abzulecken. Ich freue mich jetzt schon auf die anderen Variationen von Antonio, der offensichtlich ein Großmeister ist. Zufriedenst gesättigt bedanke ich mich bei ihm.

Die Terrasse des Salons bei Nacht | Foto: Armin

Wir sitzen vor dem Laden und beobachten die Menschen. Mario lässt hier und da eine Bemerkung fallen, irgend jemand antwortet vielleicht etwas darauf. Das Leben ist leicht und interessant. Aaron verabschiedet sich und nimmt den Zug nach Hause. Ich bleibe noch ein wenig sitzen und beschließe, diesen Tag zur Erholung zu nutzen. Als nicht nur mein Magen, sondern auch meine Augen satt sind, bedanke ich mich nochmals bei Mario und Antonio für deren Beitrag zum Weltglück und fahre zur Süßen Erinnerung zum Kaffee.

Die üblichen Verdächtigen sind anwesend und es wird auch hier leicht und angenehm geplaudert. Mit Alex unterhalte ich mich über unseren gemeinsamen Lieblingsfilm „Things to do in Denver (when you are dead)“, da kommt Tanja vorbei. Sie setzt sich und wir unterhalten uns über Götter und Welten. Das dolce Vita lässt den Nachmittag erfrischend dahin plätschern, da erinnere ich mich, dass der Blog noch nicht veröffentlicht ist. Schnell nach Hause und den Bericht vervollständigt, einige Bilder dazu ausgewählt und hochgeladen. Mails und Nachrichten checken und ab zu Petra, um die zwischengelagerte Schießbude abzuholen. Dann weiter zum Salon des Amateurs. Ich würde so gerne im freien Auflegen, da die Luft satt-warm bis schwül ist.

Das Geheimnis der Wandlung von Vinyl in Schall | Foto: Raphael

Die Treppen vor dem SdA haben bestimmt schon einige Bands zum fluchen gebracht. Auch für mich ist es ein wenig doof, Mammut alleine am Fuße der Treppen zu parken und die Teile einzeln hoch zu tragen. Detlef und eine Thekenkraft sind da und Detlef meint sogleich, er denke darüber nach, ob man nicht das ganze auf der Terrasse machen könne. Zum ersten Male in der Geschichte des SdA. Ich freue mich ganz doll und trage alles schnell hoch. Dann zeigt mir Detlef einen Altar, auf den alles aufgebaut werden kann. Ich. Kann. Es. Kaum. Glauben. Ein echter Altar! Der Exministrant sieht sich auf dem Höhepunkt seiner längst abgebrochenen, katholischen Laufbahn. Ich schließe alles aneinander an und die ersten Vögel erheben ihre Stimmen. Fehlt nur noch Publikum. Norbert kommt, Armin auch, sowie Raphael und seine Schwester Elisabeth. Doch die Massen kommen heute nicht.

Foto: Armin

3 Damen setzen sich in eine Ecke und bestellen gleich drauf los. Es tröpfelt Menschen auf die Terasse und die Liste wird nie sonderlich lange, so dass alle schnell den gewünschten Titel hören. Einige zufällige Gäste erkläre ich die Jukebox und sie scheinen Spaß beim raussuchen zu haben. Detlef bestellt sich 5 Titel und bezahlt für 15. Ich weise ihn auf den Irrtum hin, doch er will es als Geschenk stehen lassen.

Seit Tagen habe ich keine Tour-Postkarten mehr und ich verteile meine Visitenkarten an alle, damit jene die Tourdaten aus dem Netz fischen können. Detlef wünscht sich Style Council und scheint einen Flashback zu erleben. Da die Wünsche gespielt wurden und er so großzügig überzahlte, Spiele ich ein wenig für ihn. Dreams von Fleetwood Mac, Tunnel  of Love von Funboy Three und Rapture von den Dub Pistols.

Foto: Raphael

Pünktlich um Mitternacht baue ich dann ab, lasse aber das Equipment im Backstagebereich des SdA stehen. Eine Heimfahrt ohne Geschaukele. Das nenne ich ein luxuriöses Leben. Detlef hat den selben Weg und unterwegs schauen wir nach Brot für ihn. Aber keine Chance: alles hat geschlossen. Düsseldorf ist doch nicht die Weltstadt von Rang im Herzen Europas. Zum Glück hat es Bilk, wenn auch kein Brot in der Nacht. Ich schaue noch eine halbe Stunde in den Computer und falle dann wie ein Baum ins Bett. Noch 11 Tage Tour, 2 Drittel liegen schon hinter mir. Heute Abend lege ich im KIT auf, morgen kommt die Pechmarie drann. Dann Rekorder, Café St. Martin, Sennhütte und so weiter. Schöne Tage liegen vor mir.

Tag 20 – XXX

Aufbau XXX

Die erste Nachricht, die ich nach dem Aufstehen lese, handelt davon, dass der geplante Austragungsort XXX in einen Naturschutzgebiet läge. Ufff, ich telefoniere und schreibe hin und her, um eine Alternative zu finden. Der Volksgarten scheint mir reizvoll und ich rufe bei Vier Linden an, die Montags Ruhetag haben. Ich erwische trotzdem Tom B. im Büro und ich erläutere mein Gesuch. Tom denkt darüber nach, ob es sich lohnen würde, das Vier Linden für die Aktion zu öffnen, doch als ich die Bierpreise erfahre, fällt mir wieder ein, dass XXX ja eigentlich im offenen Raum stattfinden soll. Also in einen Nichtlokal. Tom verweist auf den Apolloplatz, der Freifläche unter der Brücke. Warum nicht? Dann ist auch Regen gegebenenfalls kein Problem mehr.

Da es gegen 11 Uhr geht, schnappe ich mir als Argumentationshilfe ein Tourplakat und setze mich auf Mammut, um möglichst der erste Kunde bei  Düsselrad zu sein. Der Fall „Gepäckträger“ muss gelöst werden. Norbert ist gut gelaunt, ich entrolle das Plakat und erläutere in knappen Sätzen das Problem. Norbert gefällt das Plakat, er hängt es sogleich an die Türe zum Fahrradlager.Dabei erläutert er beiläufig, dass er da eine schöne und einfache Lösung habe und ich Mammut in 2 bis 3 Stunden abholen könne. Ich glaube, nicht richtig zu hören, doch er bleibt dabei: er müsse nur ein Teil suchen und fertig ist der Lack. Ich freue mich sehr, frage nach einem Ersatzrad. Da zeigt er auf eine orangenfarbene Schönheit, die in der Sonne glitzert. Der Tag fängt gut an.

Orange Beauty

Petra wohnt einen Steinwurf am Rhein und kennt die Partylage ganz gut. Ich fahre bei ihr zu einen Kaffee vorbei. Sie  hat schon eigenmächtig das Ordnungsamt angerufen, um Alternativen zu erörtern, da würde aber niemand abnehmen. Ich fahre also weiter zum Apollo-Platz. Ein Laster steht da und einige Männer hantieren mit Werkzeug und Material. Ich frage, ob sie  ab- oder aufbauen. Es handelt sich um den Abbau einer genehmigten, städtischen Jugendveranstaltung, die am Sonntag statt fand. Ich frage nach den Rahmenbedingungen, der junge Mann holt einen fetten Ordner aus dem Auto und zeigt mir die schriftliche Genehmigung und gibt mir die Durchwahl zu Herrn W., der dafür zuständig sei.

In der KIT-Bar herrscht Reinigungshektik. Achim hat trotzdem ein offenes Wort. Er erzählt, dass unter der Brücke öfters Tangotreffen mit Musik wäre, die nicht sonderlich genehmigt scheinen und kein Problem wären. Am besten, ich rufe Herrn W. vom Amt an, er habe die Nummer, ich solle gerne von ihm grüßen.

Herr W. nimmt aber nicht ab und ich rufe in 10 Minuten-Abständen an. Fahrt zu Süße Erinnerung, wo Raphael arbeitet. Er kündigte an, eine Freundin wolle sich zu ihren Geburtstag an XXX hängen, was ich eine schöne Idee finde. Mas hat auch Geburtstag und bringt einige Freunde mit. Er habe auch Zeit und ein Auto, um die Vorbereitungen mit zu unterstützen. Genau wie Christian und mein Sohn. Eigentlich sollte nichts schiefgehen  können. Wir brauchen nur noch einen Ort.

Das muss irgendwie weiter gehen, ich setze mich auf den orangenen Hopper und schieße durch Düsseldorf. Im Gegensatz zu Mammut ist das Teil leicht und hat eine Gangschaltung. Ich fühle mich, als hätte ich von Dampflokomotive zu einem Jetboat gewechselt. Unterwegs fragt man mir rufend zu, ob ich ein neues Auto habe. Ein schöner Tag, wirklich.

Ziel ist das Ordnungsamt am Bahnhof. Es  musss weiter gehen, ich will Klarheit. Auf dem Weg stoppe ich bei Mario am Enuma. Er sitzt mit einigen Jungs vor dem Laden auf seinen Brett und erfreut sich an meinem Ersatzrad. Ich bitte um ein Glas Wasser, wir wechseln ein paar Worte wegen XXX, er wolle beim Apollo nach der Arbeit vorbei schauen. Dann weiter Richtung Amt. Vor der Türe rauchende Kollegen, ich schlüpfe in das Gebäude und lese am Eingang, dass die Sprechstunden längst vorbei seien. Na prächtige Voraussetzungen…

Ich frage nach Herrn W., doch der habe frei. Ich solle im Zimmer 106 mal schauen, da seien Kollen von Herrn W. Doch der Raum ist verwaist und ich nehme eine zweite Nummer mit, die von Herrn B. Ich verabschiede mich und rufe auf Herrn B.s Nummer nun alle 10 Minuten an.

Ich fahre zu Düsselrad. Im Hof steht Mammut mit einen neuen Gepäckträger. Der sieht stabil aus und ist breit, aber nicht sonderlich lange. Doch dafür ein altes Originalteil. Wir sprechen darüber, dass man mittels Brett das Teil für die Boxenfahrten verlängern könne. Ich frage vorsichtig nach den Preis und ich fasse nicht, wie niedrig dieser ist. Das ganze hätte ja nur eine Viertelstunde gedauert und das Teil sei doch nicht neu. Selbstverständlich hat er nebenbei alles an Mammut gerichtet, was vorher wackelte. Hocherfreut packe ich den Ersatzgepäckträger, bedanke mich sehr und fahre zu Rad ab, wo ich mich auch nochmals für die Unterstützung danke und das Interim auf die Theke lege.

Mein Ziel, bis 14 Uhr XXX zu lösen, flieht ein wenig vor mir. In der Süßen Erinnerung trinke ich ein Glas Wasser, unterhalte mich mit Olli, den alten Szenenkenner und erörtere die gute Entscheidung, XXX nicht am Rhein stattfinden zu lassen. Ich schreibe nun einfach bei Facebook, XXX wäre am Apollo-Platz. Bei Herrn B. nimmt niemand ab, ich fahre nochmals zum Amt. Auf der Fahrt geschieht dann der Renault-Alpine Zwischenfall.

Die Türe zum Amt ist geschlossen, auf Klingeln macht niemand auf. Eine Frau verlässt das Gebäude und ich nutze die offene Türe. Die Büros sind bis auf eines völlig leer. Ich spreche den Herrn an, erläutere mein Problem, doch der verweist klassisch auf die Bürozeiten. Mein Hinweis, dass ich ja auch während der Bürozeiten niemanden erreichte, lässt er nicht gelten und überhaupt sei das nicht sein Gebiet. Ich merke, da geht nichts  mehr und ich verabschiede mich. Na dann halt ohne Genehmigung. Sollte XXX auffliegen, werde ich mir das Hemd zerreissen und auf Handschellen bestehen, um ein schönes Foto für den Blog zu erhalten.

Aaron ist auf dem Weg nach Bilk und wir verabreden uns in der Süßen Erinnerung. Dort erläutern wir das folgende Vorgehen. Ich muss gleich los und einen Generator plus einen Scheinwerfer bei Tontaxi abzuholen. Ich wandte mich vor Tagen schon an Kimos, der auch gleich zusagte. Dufter Typ. Zum Scheinwerfer gesellt sich noch ein Stativ und ich schnalle alles auf Mammut, um das Zeugs bei Petra zwischenzulagern, deren Laden IOUNA nur ein paar hundert Meter von XXX liegt. Zudem bietet sie den Laden als Übernachtungslager für alles mögliche an, damit ich das Zeugs nicht in der Nacht in die zweite Etage schleppen muss. Ich bin begeistert, wie sie an Sachen denkt, die mir gerade noch in weitester Zukunft liegen.

Ich habe noch einen Hoffnungsschimmer von wegen Legalisierung von XXX. Ich fahre zum Apollo und frage nach dem Theaterleiter. Der sei nicht da, man ruft einen anderen Verantwortlichen. Ich frage einfach, ob XXX auf ihren Grundstück gedultet sei, da Montags das Apollo ja geschlossen ist. Doch Pustekuchen, die Grundstücksgrenze endet am Gebäude. All die Apollo-Wiese und -Platz haben nur den Namen nach mit dem Gebäude zu tun. Er denke aber, XXX solle kein Problem darstellen. Das Ordnungsamt käme selten und selbst die wenigen Wohnhäuser in Sichtweise hätten sich nie beschwert. Nun gut, es  soll so sein: ich handele ohne Genehmigung. Der süße Duft von Anarchie liegt in der Luft.

Um 18 Uhr treffen sich Aaron, Mas, Christian und ich in meiner zwischenzeitlich leicht verwahrlosten Wohnung. Wir bilden zwei Action-Teams: Aaron und Christian drücke ich alles Geld, was ich besitze, in die Hand. Sie kümmern sich um Ersatzbenzin für den Generator und die Getränke plus Zinkwannen und Eis. Ich setze mich an den Rechner, um schnell ein Plakat zu basteln, aus dem hervor geht, dass der Abend kein gewöhnlicher Abend sei und jeder sich nimmt, was er braucht und gibt, was er will. Ich will keine Anzeige wegen nichterlaubtem Gewerbebetrieb im öffentlichen Raum (oder so) riskieren. Zudem ist es auch eine schöne Vertrauensübung: kein Kalkül, ob die Leute die erhoffte Aufrichtigkeit an den Tag legen und ich zumindest bei Null mit den Kosten rauskomme.

Bike-Kids

Mas isst zu Abend, ich fahre zum Kopiercenter. Wenn man es eilig hat, passiert ja gerne etwas. Ich will nur das Plakat kurz plottern lassen, doch vor mir ist eine junge Mutter samt Kind, die gefühlte 200 Architektenpläne ausdrucken lässt. Natürlich habe ich es brandeilig, aber sie ist ja auch noch mit einem nörgelnden Kind unterwegs. So versuche ich, mich in der Situation einzufinden und telefoniere etwas umher.

Während mein Druck läuft, erläutere ich der Besitzerin die Philosophie der menschlichen Jukebox. Wie so oft die letzten Tage sagt sie, die Zeiten hätten sich geändert und nicht unbedingt zum guten, aber das man nichts machen könne. Und wieder einmal versuche ich zu unterstreichen, dass die Zeiten von Menschen gemacht werden und wir uns halt reinhängen müssen, um sie zu ändern. Oliver erzählt mir beim Einpacken des Plakates, dass Gramophone doch viel kühler als Plattenspieler seien. Wieder einmal bin ich verwundert, für was sich die Menschen interessieren.

Schnell nach Hause und unter die Dusche und mit Aaron die Abendgebete gemacht. Mas  und Christian warten freundlicherweise. Aaron und Christian fahren direkt zum Apollo-Platz, ich fahre mit Mammut zu IOUNA, um dort Mas zu treffen und die Sachen abzuholen. Petra ist da und bietet mir an, ich könne mitnehmen, was ich benötige. Also eine Bierbank und einen großen Klapptisch sowie eine Leiter. Ich kaufe ihr eine Packung Honigwaffeln ab, da ich nicht zum Essen kam.

XXX – vor Ort. Ich wähle eine Brückensäule als Ausgangsort aus, da kommt schon Susanne mit den Grablichtern, sowie die Geburtstagsgäste von Mas. Jeder, der bei 3 nicht auf einen Baum sitzt, wird beim Aufbau mit eingebunden und kurz vor 21 Uhr sind wir fertig. Selbst der Generator funktioniert. Achim vom KIT schaut vorbei und meint, die Lautstärke wäre ja gar kein Problem. Ich finde den Ort magisch. Auf der einen Seite der frühere Sitz des Ministerpräsidenten, auf der anderen der Landtag. Hier das KIT, dort das Apollo, da das Vodafone-Gebäude, Rheinpromenade, der Rhein selbst, Oberkassel, Bilk… Wir befinden uns an einen Platz der mannigfaltigen Kreuzungen. Und über uns bildet die Brücke ein riesiges Dach.

Das stärkste Fahrrad der Welt

Mario lässt sich blicken und ich mache ihn mit Andreas bekannt, was ein Fehler war. Die beiden quatschen fast den ganzen Abend angeregt und ich verliere einen meiner heissesten Tänzer. Getanzt wird trotzdem. Rund 20 Leute sind versammelt und wir wandeln die Wünscherei ab: einer sucht sich einen Tanztitel aus, der nächste dockt sich  dramaturgisch daran. Eine Art stille Post, die dann kurze Sets entstehen lassen. Soziale und geschmackssichere Sache. Sich fremde Menschen kommunizieren spielerisch und lernen sich dabei kennen.

Irgendwie schläft der Generator immer wieder ein, was der Stimmung nicht förderlich ist. Dann ziehe ich immer an der Schnur, bis das Ding wieder losknattert. Doch beim dritten Mal frage ich nach, wer früher mal ein Mofa gehabt habe. Andreas und Armin checken das Teil ausgiebig und nach 15 Minuten sprottet der Generator wieder. Es war der Luftfilter. Ach, ist das toll, wenn Fachleute um einen sind.

Spaziergänger kommen vorbei und mancher bleibt hängen. Die Sammelbüchse wird gefüllt und jemand verlemmt den Münzschlitz mit einen Geldschein, was ja eigentlich toll ist, aber auch doof. Marina kümmert sich darum, doch es braucht eine Pinzette. Ich befrage das Publikum und tatsächlich hat ein Mädchen eine in der Tasche. Nach viel Gefummele ist das Problem gelöst. Mensch, freie, offene Gruppen sind doch was herrliches.

Raphael brachte seine Schwester und eine große Kamera mit. Er spielt den Partyfotografen und hat Spaß dabei. Ich freue mich auf die Bilder. Die Menschen verlieren sich etwas auf dieser rießigen Fläche. Hier wird geplaudert, da getanzt. Die Stimmung ist schön. Ein Polizeiwagen kommt langsam daher, macht eine Schleife und kommt nochmals vorbei. Ich gehe zum Fahrer, der lächelnd sagt, sie seien nur neugierig und wollten wissen, was hier geschehe. Ich erzähle freimütig alles, einschließlich fehlende Genehmigung und der Abend im aufklärerischen Sinne. Die Herren grinsen alle und der Fahrer meint grinsend, sie würden nicht petzen und fänden das eine schöne Sache. Aber ihr Altstadtrevier endet genau an der Brückenkante und auf die Kollegen vom Präsidium hätten sie keinen Einfluss. Dann fahren sie weiter.

Wir freuen uns alle über diesen freundlichen Kontakt und feiern und tanzen und schauen der Sonne beim Untergehen zu. Leute kommen, Leute gehen die Musik wird älter, je jünger das Publikum ist. Tatsächlich, da wünscht man sich LedZep, Bob Dylan und die Plastic Ono Band.

Es geht auf Mitternacht zu und ich kündige das Ende an. Dann packen alle mit an und helfen beim Abbau. Für die Rückfahrt fehlt nun Mas‘ Auto, so dass ich auf Mammut alle langen Teile wie Leiter & Co draufpacke. Dann kommt ein Schwarm befreundeter Kids meines Sohnes auf Fahrrädern daher und wir quatschen und reden und ich fühle mich einfach pudelwohl. Keine Ahnung, so gegen 2 Uhr bringen wir – Christian, Aaron und ich – dann das meiste zu IOUNA, fahren weiter zu mir nach Hause und schleppen schnell alles hoch. Wir haben nun richtig Hunger und ich mache eine kräftige, scharfe Tomatensauce. Aaron meint, er werde alt und müsse vor seinen Vater ins Bett. Christian und ich quatschen bis in die Puppen. Dann musste ich die Sache mit dem Renault Alpine loswerden und fiel um 4:30 Uhr ins Bett. Viel. Zu. Spät.

Tag 20 – Der Renault Alpine-Zwischenfall

Zum Niederknien schön

Mitunter wirken meine letzten Tage ereignisreich. Dieser Montag jedoch hatte es in sich. Als kleiner Appetithappen etwas, was ich auf dem Weg fand und mich einige Minuten intensivst beschäftigte. Als ich am Fotografieren war, kam der Eigentümer und erzählte aus dem Nähkästchen. Kann man mit keiner Kreditkarte bezahlen.

Auf meinen Schulweg stand solch ein Renault Alpine am Wegesrand. Jedoch im eher handelsüblichen Blau. Diesen Wagen dann in einen tadelosen Zustand in Gelb zu sehen, zwang mich zum Halten, obwohl ich es so eilig hatte. Dieses Auto ist für mich eigentlich eher eine Skulptur. Aerodynamik interessierte da eher wenig. Diese vorgezogene Schnauze, dieses Arsenal an unterschiedlichen Lampen, diese frech geschwungenen Kotflügel, die geduckten Scheiben… Ach herrje. So soll der Sarg aussehen, in dem ich beerdigt werde. Eigenwillige Schönheit vor Protz und Effizienz.

Mann!

Dabei sei die Straßenlage ausgezeichnet, wie mir sein Besitzer offenherzig bekundete. Seiner Frau wurde in anderen Fahrzeugen bei den Bergtouren in den 70ern immer schlecht. Sie sei der Grund dieses Kaufes. Zwischenzeitlich habe er seinen dritten Motor, doch der erste fuhr über 300.000 Kilometer. Zwischenzeitlich habe er über 500.000 Kilometer drauf und einen kaum gepflegten, ersten Lack. Und wie er mal nach Süddeutschland fuhr und den Verbrauch mal checkte, war er baff: nach Stunden Autobahn mit 140 – 180 Stundenkilometer kam er auf 6,2 Liter.

Besitzer und Werkzeug in Liebe

Sein Besitzer kaufte ihn vor irgendwie 37 Jahren und ist hochzufrieden. Beim zweiten Motor wurde er verarscht, aber nun ist es im Griff. Gelb und Schwarz war übrigens meine Lieblingskombination als Kind. Assoziationskarussel an!

Perfect match

Der Alpine und Mammut strahlen etwas nicht unähnliches aus. Jedoch kann ich es nicht benennen. Vielleicht die eigenwillige Formgebung der Fahrzeuge, die sich im Gebrauch als positiv erweisen. Mammut sieht fast klobig aus, schleppt aber alles, was man ihm gut auf dem Leibe schnurrt. Der Alpine flutscht wohl ähnlich um die Kurven, wie er sie andeutet. Unerwartbar, aber offensichtlich doch überlegt. Second Sight-Geschichte.

Auf meinen Weg, den ich nochmals wegen etwas anderem unterbrach, sah ich den Alpine ein zweites Mal innerhalb weniger Minuten. Ich sprach vor Begeisterung einen jungen Nordafrikaner an: „Dagegen kannst Du jeden Porsche wegschmeissen!“ Er schaut verwirrt und schüttelt leicht den Kopf. Die Augenbrauen nach oben gerissen spitzt er ein wenig seinen Mund. Naja, so geht es mir bei anderen Themen wie andere Autos, Fußball, Motorräder und AC/DC.

Dieses Mal sprach ich den Besitzer nicht mehr. Auf dem Rückweg sah ich den Alpine im Vorbeifahren nochmals von Hinten. Ich erfreue mich einfach an den Anblick solcher Dinge. Sie überhaupt anschauen zu können gibt mir tiefe Freude.

Heute: 20 Uhr Apolloplatz

Bitte handelt alle in größter Selbstverantwortung. Die Jukebox spielt für ein Lächeln auf, doch pro Person nur 1 Wunsch (bitte Tanzlieder bevorzugen). Einige Getränke stehen bereit. Nimm, was Du brauchst und gib was Du willst.

Tag 19 – Flora Bar

Streng jamaikanischer Aufbau

Wie aus einem Koma schreckte ich heute Morgen auf. Verdammt, um 10 Uhr wollte ich doch bei Andreas zum Frühstück sein! Die Uhr zeigte 10 nach 10, ich springe unter die Dusche, schmeisse mir Kleidung über und radele auf Mammut kurz rüber. 10:20 Uhr klingele ich total aufgeschreckt-verpennt. 2 Stufen auf einmal nehmend sitzen Torben und Andreas in der Küche, der Tisch gedeckt. Doch die Brötchen sind schon alle weg. Also runter zum Bäcker und 1 Croissant und Brötchen geholt und wieder zurück. Irgendwie bin ich gerne hektisch, wenn ich verpennt bin. Ich bilde mir ein, man würde dann vor lauter Aktionismus nicht bemerken, wie verpennt ich bin. Idiotisch, aber so bin ich zur Zeit noch gestrickt.

Grund unseres gemeinsamen Frühstückes war nebenbei noch den Ort für XXX klar zu machen. Andreas ist öfters am Rhein und hatte mir einen Platz empfohlen und ich brauche doch irgendwas, um XXXzu verlinken. Aber erst mal Kaffee, um den Abend im WP8 Revue passieren zu lassen. Es war eine Sause, eine Wucht, ein bemerkenswert schöner Abend und wir sind alle noch randvoll davon. Andreas springt unter die Dusche, Torben und ich qualmen eine auf dem Balkon und plaudern weiter. Über seinen Zugang zu den Einstürzenden Neubauten mit 13 oder 14 Jahren (es war eine Mutprobe, ob er die komplette Cassette durchhören kann, haha!), Konzerterlebnisse, Nerdkram halt.

Dann ist Andreas fertig und ich zeige ihm erst mal seinen „Animal-Shot“ vom gestrigen Abend: wie er wie ein wildes Tier die Kamera mit geöffneten Rachen ankreischt. Ach, der Andreas ist ein ganz großer, mitunter enthemmter Mensch. Eine Bereicherung und Freude für mein Leben.

Ja und dann checken wir via Google Map die genaue Location für XXX und dann eilen wir auch schon aus dem Hause. Andreas muss arbeiten und nimmt Torben mit und ich gehe mal die Süße Erinnerung checken, da ich unbedingt mehr Kaffee brauche.

Wer will das schon?

Das war eine hervorragende Idee mit der Süßen Erinnerung. Ich bekomme die aktuelle TAZ in die Hand gedrückt und ich lese aufmerksam das unterhaltsame und gewinnbringende (weil informative) Interview mit Kevin Rowland. Er spricht ziemlich deutlich über seine Schwierigkeiten und zeigt dabei viel Humor. Dabei schreckt er nicht vor peinlichen Momenten seiner Vergangenheit zurück und spricht immer respektvoll über andere Menschen. Ich würde gerne mal einen Abend mit Rowland vor dem Kamin verbringen. Das ist sicherlich interessant.

Dann tippe ich den Blog zur WP8, mache wieder Facebook-Dingers und packe dann schon mal langsam mein Zeugs für den Flora-Park. Das beladen von Mammut dauert wieder mal viel zu lange. Flüche über den blöden Gepäckträger auf den Lippen schaukele ich die kurze Strecke, um an der Flora-Bar erst mal baff zu sein. Da sind 2 (!) Familienfeste gleichzeitig und ich soll mich neben dem Klo aufbauen. Also fluche ich weiter vor mich her, um das Beste daraus zu machen. Das ist aber nicht das Beste und ich baue nach einer halben Stunde dann eigenmächtig alles um.

Jamaikanische Hängung

Da kommt der Besitzer und hilft tatkräftig mit, was meinen Ärger dann auch wieder dämpft. Er mag wie ich das Improvisieren und wir basteln alles verwegen zusammen: Kabel werden über Äste gelegt, Boxen mit Seilen befestigt (Mayo meint noch später dazu, das wäre schlimmer als jedes jamaikanisches Soundsystem. Mich erfüllt solch ein Statement eher mit Stolz, denn mit Scham).

Immer mehr Tour-Gäste schauen vorbei. Katja ganz prächtig als werdende Mutter mit Freund, Armin und Margarete, Manfred, Caroline, Susanne und Mann, Elfie und Knüff und, und, und. Ich stehe barfuß ob der Hitze ganz in Weiss da und lege und lege und lege auf. Heute war 3 x Stool Pigeon angesagt und jedes Mal freue ich mich aufs Neue über die Bläsersätze. Eine Hymne von Lied, i like!

Barfuß auflegend? Seltenst.

Um 19 Uhr kommen Astrid und Peter zum Erörterungsgespräch ob ihres Geburtstages, auf der ich auflegen darf und Mayo vertritt mich an der Konsole. Wir sprechen über die Mutter aller Parties und wie diese optimalst zu beschallen sei. Der Konsens ist da, die Gage ist auch geklärt, wir wollen noch bald  den Ort gemeinsam checken. Herzliche Verabschiedung, dann löse ich für einige Lieder den Mayo ab. Dieser verschwindet ganz schnell, Armin auch, abgebaut ist ja schon, da gehe ich mit Caroline in die Geissel, um eigentlich eher davor (der Geissel) zu Abend zu Essen. Ich genieße den Luxus eines freien Abends und den auch noch mit einen angenehmen Gespräch verbinden zu können, um dann brav nach Hause zu gehen.

Morgen, morgen, morgen? XXX am Rhein. Suche fieberhaft nach einer anderen Lösung und melde mich dann sofort.

Morgen gibt es erst mal viele Vorbereitungen zu machen. Immer schön ruhig dabei bleiben. Hauptsache, das Wetter spielt mit, es gibt keinen Unfall, keinen Müll und viele nette Menschen. Vorfreude galore!

Tag 18 – WP Acht

Ein nahezu perfekter Aufbau

Ach, von wegen XXX, nicht wahr?

Claudi und Andi haben Besuch aus  Berlin: Torben. Ich treffe mich mit ihm Samstag Nachmittags und er begleitet mich zu Rad ab, um dort wegen des Gepäckträgers nachzufragen. Alles sehr unerfreulich und ich will es auf eine Aussage reduzieren: es geht nicht mehr. Am Montag suche ich nach einer neuen Werkstatt.

Torben und ich lassen uns durch das bullenheiße Bilk treiben und plaudern dabei über Götter und Welten. Gegen 17:00 trennen wir uns, ich springe bei Armin zur gemeinsamen Abendmeditation vorbei, um dann zu Hause nochmal kalt zu duschen, alles für den Abend im WP8 bereit zu stellen und in den Anzug zu hüpfen. Die Budapester genannten Schuhe, die ich vor 20 Jahren einst kaufte und lange nicht trug, sind seit dem Ellington bequem. Ich ziehe sie an und fühle mich… standhaft. Irgendwie haben die Absätze einen hervorragenden Stand.

Konzentriert packe ich Mammut und fahre los. Doch schon auf der Bilker verliere ich die Boxen, die auf dem viel zu kleinen Gepäckträger montiert waren. Ich sammle alles wieder von der Straße, packe nochmals und fahre weiter. Das ist ein ziemliches Stück bis zum Worringer Platz und keine angenehme Strecke. Vor dem Bahnhof kaufe ich noch zwei Brezeln, da ich wieder zu essen vergaß.

Die Ruhe vor dem Sturm

Punkt 20 Uhr – also viel zu spät – komme ich am WP8 an. Nichts ist los, kein Mensch da. Eine Telefonnummer besitze ich nicht. Was tun? Nach Hause fahren und einfach schlafen? Spitzen Idee! Dann wäre aber die Tourreihe futsch. Die Pechmarie ist nicht weit entfernt, Katja kenne ich als flexible Frohnatur und ich habe ihre Nummer. Sie will nicht glauben, was ich ihr erzähle und sagt zu bzw ich sage, ich warte noch 20 Minuten, dann rufe ich an. Vorsorglich schreibe ich auf einen Deckel eine Nachricht, dass ich in der Pechmarie sei und klebe ihn an das Fenster des WP8.

Party hard!

Nach der Wartefrist setze ich mich auf Mammut, um zur Pechmarie zu gondeln, da klingelt das Handy. Romano von der WP8, der verblüfft ist, da doch das WP8 immer erst um 21 Uhr öffnet. Herrje, egal, ich drehe um zum WP8, sage Katja ab, da kommt Mas mit 2 Bekannten auch schon an. Ich entferne meine Botschaft vom Fenster und lege es einige Meter in all den Unrat, der überall herum liegt, ab. Wir warten gemeinsam, um 21 Uhr dann Romano. Zusammen bauen wir fix alles auf. Der vordere Teil des WP8 ist ideal: in jede Ecke steht eine Box auf Kopfhöhe. Und schon schwappen die Leute rein. Zwischenzeitlich hat sich eine lose Tour-Gang gebildet und – Zack! – wird getanzt (ich vermisse tatsächlich Frau N dabei, die vor 5 Jahren so famos bei der Bilk-Tournee abtanzte). Das Stammpublikum des WP8 ist erstaunt ob der frühen Partylaune und zieht einfach mit. Die Reihenfolge der Wünsche ist surreal: auf Black Dog von Led Zep folgt Disco, darauf Who by fire von Cohen. Und die Leute tanzen einfach weiter. Die Gemeinschaft akzeptiert die Andersartigkeit des einzelnen Wunsches. Irgendwie hätte ich gerne mal etwas Zeit, tiefer über dieses Phänomens nachzudenken.

Nach hinten wurde die Dramaturgie immer abgefahrener und wilder. Die letzten Wünsche knallte den Leuten dann völlig den Kopf weg: Hives, Dickies und Supergrass. Einzelne schreien nur noch einfach mit. Ich beende den Reigen mit Divines Step by Step und der Zauber ist vorbei. Applaus und Abbau. Eine Frau meinte, sie hätte noch nie solch ein  Hörerlebnis gehabt. Das kommt in mein Schatzkästchen.

Wie ich dann das WP8 verlasse, liegt meine Botschaft am Fenster gelehnt für alle öffentlich sichtbar da. Ich musste lauthals lachen ob den Windungen, die das Leben so nimmt. Wunderbar.

Ich fahre vorsichtigst zurück, da ich gerade jedes einzelne Teil meiner Anlage inniglich liebe. Hätte ich einen gescheiten Gepäckträger, wäre die Welt in einen quasi perfekten Zustand für mich. Da passierte es dann in einer engen Straße: ein Taxi kommt mir entgegen, ich mache lieber Platz, da kippt mir Mammut um. Herrje, die Boxen kullern schon wieder über die Straße. Zum Glück sind sie so hart im Nehmen wie ich. Aber nervig ist das schon, verdammte Hacke!

Die wunderbare Lina weiss, wie man es krachen lässt.

Zu Hause baue ich ab und räume alles rein. In der Bar Alexandra ist noch Volk zugegen. Ich setze mich rein, doch Orlando ist im Aufräumstress und will auch gleich den Flieger in den Urlaub nehmen. Er gibt mir ein Bier und ich komme mit dem Thekennachbarn ins Gespräch, der Drucker ist. Ich bin auch ein Jünger der schwarzen Kunst, auch wenn ich keinen Gautschbrief besitze und wir unterhalten uns angeregt über dieses wunderbare, tolle Handwerk.

Als Orlando dann das „Break“-Zeichen macht, springe ich die 2 Stockwerke hoch, reisse mir die Klamotten vom Leibe und lasse mich in einen traumlosen Schlaf fallen.
Bis gleich im Flora-Park. Das Wetter ist fantastisch. Ich werde wohl einen Sonnenhut und ein nasses Halstuch bei der Hitze tragen.

Tag 17 – BCN Tres Chicas

Just in diesen Momente habe ich das Gefühl, eine verrostete Stange statt einer Wirbelsäule zu besitzen. Aber bitteschön von vorne.

Sprach ich schon mal über Erkältungen? Darf ich soeben genießen. Ich wachte am Freitag Morgen auf und fühlte mich… gar nicht gut. Okay, Madame Mendoza schlug zu und half leider nur in der Nacht von Donnerstag zu Freitag ganz prima. Kurz gesagt: ich fühlte mich gestern Morgen wie schon verdaut. Ich grabe mich aus dem Bett und stelle mich mannhaft dem Leben. Jede Zelle im Körper scheint den Befehl bekommen zu haben, lauthals aufzuschreien. Aber wie lautete der Satz, den ich in Gedanken schon vor Wochen formulierte? Ich schone weder mich, noch Material.

Genug geprahlt, ich könnte an meinen eigenen Worten ersticken (siehe Song 223 der Wunschliste). Ich stand also katzengleich auf (haha!) und setzte mich an den Text, den ich letzte Nacht über den 16. August schrieb. Welch ein Chaos, ich beginne zu überarbeiten. Nach aber gut einer Stunde merke ich, dass dies nichts wird: das muss in einen Guss geschrieben sein oder: vergessen, neu schreiben.

Kurzes, warmes Frühstück, ein Morgengebet und raus in den Tag. Die Sonne strahlt für alle, aber ich habe sowieso Hitzewallungen ohne Ende. Zu Hause erhielt ich einen Anruf von Rad ab: der Gepäckträger für Mammut ist angekommen. Vorsorglich frage ich Robert, den Henkelmann, ob er mir bei der Anbringung helfen kann. Als ich dann den Gepäckträger sehe, kann ich es nicht ganz glauben: es ist ein normaler, schmaler Gepäckträger, auf den Mann vielleicht mal schnell einen Stapel Bücher transportiert. Aber nicht sogenannte Regalboxen. Ralf, der Einkäufer, ist nicht mehr da, so spreche ich mit einen Verkäufer und dem Chef der Werkstatt. Ich umschreibe meine Verzweiflung wie folgt: jeden Tag, an dem ich keinen Gepäckträger habe, muss ich ein Auto oder Taxi checken. Das kann es doch nicht sein.  Die beiden verstehen und beraten. Eine Interimslösung wird besprochen. Sie leihen mir einen anderen, ebenso kleinen Gepäckträger, der zumindest auf Mammuts Hintern passt, der andere wird zurück geschickt, Am Samstag wird neu bestellt. Ich nehme das Teil und fahre zum Henkelmann.
Robert bastelt vor dem Lokal an seinen E-Bike rum, ich versuche mich an Mammut. Aber nach 2 Minuten ist klar, dass 4 Schrauben und ein Adapterstück fehlen. Also nochmals zu Rad ab. Uli aus der Werkstatt händigt mit alles aus. Nochmals zu Robert, wo ich fast daran verzweifele, 2 Schrauben anzubringen. Nach ca. 1 Stunde und der Hilfe Roberts ist das Ding dann endlich dran.

Mammut trägt ein komplettes Soundsystem inkl 4 Boxen und 250 Singles

Robert fährt in sein Wochenend-Jahresurlaub, ich nach Hause. Dort angekommen ziehe ich den leichten  Nesselanzug an und bepacke Mammut: Vorne der Singlekoffer, Diaprojektorständer, Plattenspieler und die Dual-Boxen, hinten die Canton-Teile. Ich fahre eigentlich nicht wirklich, ich krieche dahin. „Lohn der Angst“ fällt mir ein: Männer transportieren einen LKW mit Nitroglycerin durch die holprige Landschaft.
Und da  das Packen und die Fahrt länger als geplant dauerte, komme ich  erst kurz nach 20 Uhr bei BCN – Tres Chicas an. Die Damen des Hauses und ich besprechen uns über den Aufbau und ich stürze mich gleich hinein: die 4 Boxen im Raum verteilen, Kabel verlegen, Tische wegstellen. Um ca. 20:30 Uhr bin ich endlich fertig. Manfred kommt und wünscht sich etwas. Ein zweiter Gast ist etwas verhalten: er will seine Lieder lieber zurückhalten, bis mehr Volk anwesend ist. Und tatsächlich kommen auch immer mehr. Gegen 21:30 sollten es rund 30 Leute sein, die VOR dem BCN plaudern und trinken. Innen ist es einfach zu heiss. Nur die Damen und ich sind ständig im Raum. Um das  überhaupt irgendwie auszuhalten,  schaffe ich einen neuen Rekord: 7 Liter Wasser und 3 Ingwertees in 5 Stunden. Es hilft, ich fühle mich nach und nach besser.

Die Leute wünschen sich munter schöne Sachen und die Stimmung wird immer besser, da durchbricht endlich Andreas K. den Bann und beginnt zu tanzen. Alle und alles tanzt ausgelassen. Auch mich packt es und ich biege meinen Körper so gut, wie es die schmerzenden Gelenke zulassen. Besonders schöne Stücke werden mit Applaus und „Bravo!“-Rufen bedacht. Doch der Stapel an Wünschen vor mir ist noch sehr hoch und wir haben spät angefangen. Und dann passiert es doch noch: um ca. 00:15 wurde mir ein Stecker gezogen. Ich war nur noch zittrig und schwach und alles Leben schien aus mir zu weichen. Vor mir eine Horde Tanzwütiger. Ich will das irgendwie durchstehen, das ist mir klar. Bei Elton Johns „Pinnball Wizard“ dann das Malheur: die Platte springt wild. Ich greife in meine Geldbörse und ziehe ein 50 Cent Stück raus, um es auf das System zu legen. Doch der Kratzer ist zu tief und die Nadel springt lustig weiter. Ich breche das Lied also ab, da ruft jemand  „Ich will mein Geld  zurück!“ Das brach mir in dieser Situation das Herz. Ich nahm das 50 Cent-Stück und schleuderte es in die Richtung des Rufers und zischte noch ein „Arschloch!“ hinterher.

Marcellas Zwischenmahlzeit zeigt Wirkung

Nun stand ich im Mittelpunkt des Interesses, was mir sehr unangenehm war. Eigentlich wollte ich unsichtbar die restlichen Platten auflegen, abräumen und nur noch schlafen. Man empfiehlt mir Medikamente oder einfach abzubrechen, ich schlage vor, ich wandele das Set soweit um, dass es für die Leute und mich erträglich ist (soll heissen, ich werfe einige Singles raus, die für mich in diesen Zustand unerträglich sind). Wir machen weiter bis nach 1 Uhr, Andreas und Claudi packen beim Abbau mit an und um 1:30 Uhr steht Mammut abfahrbereit da. Ich frage nach einen Osborne, den ich auch erhalte und quatsche ein wenig mit Andreas, Claudi und ihren Gast aus Berlin. Dann setze ich mich vorsichtig auf Mammut und gleite langsam nach Hause. Auf dem Weg überhole ich noch 2 Gäste, wir winken uns zu. Einer ruft „leg doch noch ein Lied für uns auf, Haru!“ Ich grinste erschöpft.

Fazit: mehr Achtsamkeit und Pünktlichkeit. Hätte ich um Mitternacht Schluss gemacht, wäre alles ohne Gedöhnse zu Ende gegangen. Aber ja, ich verstehe die Gäste nur zu gut. Bei dem  heissen Wetter stellt man sich nicht um 20 Uhr hin und tanzt ab, sondern plaudert mit einem Bierchen in der Hand in der frischen Luft, während im Hintergrund nette Musik läuft. Ach… ich bin halt immer noch zu sehr an klaren Strukturen gebunden.

PS: Marcella ist eine umwerfend großartige Frau mit einem Herz so groß wie das Meer. Kaum leerte ich eine Flasche Wasser, schon stand die nächste da. Ungefragt versorgte sie mich ständig mit Ingwertee und auf die Frage, ob sie eine Scheibe Brot habe, zaubert sie mir einen Teller mit belegten Broten. Und beim Verabschieden zwängt sie mir mütterlich eine Flasche Wasser für zu Hause auf und drückt mir ein paar Scheine in die Hand, die ich ablehnen will, doch da wird sie fast resolut. Wow, wie berührend.

Tag 16 – Bar Ellington

Gediegener Aufbau, auch wenn das Foto anders wirkt

Zweiter Anlauf des Eintrages. Heute Nacht schrieb ich 2 Stunden lang, wurde aber viel zu ausufernd und ich verstrickte mich gehörig in Handlungsfäden. Vielleicht war der Mendoza schuld, den ich im Ellington genoß. Also los:

Auf dem Programm für den Donnerstag stand:

  1. System für 1224 besorgen und einbauen, Lautsprecherstecker (DIN) besorgen und anbringen.
  2. I. treffen, um 1225 entgegen zu nehmen
  3. Kochen und Essen mit T.

Ich erhielt von Hifi Knopf den langerwarteten Anruf, ich könne das System abholen. Als wir es in der Werkstatt betrachten, habe ich große Fragezeichen im Gesicht. Doch mein Ansprechpartner O. meint, das wäre ganz einfach. Trotzdem bitte ich, im Zweifel nochmals kommen zu können. Dann bat ich ihm um 2 DIN-Lautsprecherstecker, die er aus einer Kiste zauberte. Die Stecker hatten nichts mit dem Design der 70er zu tun. Ich bin ganz fasziniert. Nun fragte ich etwas bang Herrn Knopf, was ich zu zahlen habe. Also für die Transplantation des Laufwerkes von 1224 klein zu 1224 groß und dem bestellten System. Er nennt einen symbolischen Betrag und ich bin erleichtert und bedanke mich bei ihm für all die Unterstützung.

Zu Rad ab gefahren, um den zusätzlichen Gepäckträger abzuholen. Ich will doch Abends mit Mammut und 4 Boxen und 1224 und überhaupt in das Ellington einreiten. Von wegen „endlich perfektes Equipment“. Doch Ralf macht ein ganz trauriges Gesicht. Komplikationen bei der Bestellung, das Teil solle am Freitag kommen. Verdunnebuchselt nochmal. Aber ärgern bringt ja nun wirklich nichts. Das mit Mammut kann ich mir also abschminken.

T. sagt das geplante Essen telefonisch ab. Da mich jetzt schon Hunger quält, verzehre ich beim Griechengrill neben dem Rad ab ein halbes Hähnchen mit Pommes. Als Kind war das mein absolutes Lieblingsessen. Als Erwachsener flüchte ich mich manchmal in dieses Gericht, wenn ich mich körperlich angeschlagen fühle. Und ich fühle mich ganz schön körperlich angeschlagen: ständige Hitzewallungen, der Kreislauf geht hoch und runter, der Hals kratzt gewaltig, die Augen sind dick. Was erzähle ich, Du kennst das ja mit Erkältungen sicherlich zumindest aus dem Fernsehen oder so.

Anschließend fahre ich zur Süßen Erinnerung, um I. wegen des Dual 1225er zu treffen. Ich setze mich an einen Platz im Schatten und packe all die Lautsprecherkabel und -stecker aus, sowie die Systemteile des 1224. Etwas stolz lege ich einige Werkzeugteile meines Vaters in Reih und Glied und komme mir mächtig technisch vor. Wie ich aber die Teile genauer begutachte, sinkt mein Mut. Keine Ahnung, wie ich das neue System anbringe. Und die DIN-Stecker muss man löten. Ich habe aber keinen Lötkolben. Ich muss wohl nochmals zu Knopf.

Susanne spricht mich an. Sie liest meinen Blog und macht Pressearbeit und bietet Unterstützung an. Ich freue mich wirklich mehrdimensional und wir sprechen ein wenig, da kommt I. mit dem gut verpackten 1225er auf den Armen und meint „hier ist eine Pizzalieferung aus den 70er Jahren“. Susanne und ich machen klar, dass wir gleich weiter plaudern werden, I. stellt 1225 auf den Tisch. Ich packe ihn aus: ein jungfräulich anmutender Plattenspieler im besten Alter! Um es mit Andreas K. zu sagen „Bra-vo, Bra-vo, Bra-vo!“ Wir unterhalten uns gut 30 Minuten entspannt über Fernsehserien, die Tour, seinen Beruf (und wieder zerbröselt ein lieb gewonnenes Vorurteil wie eine Holzhütte unter dem Fuße Godzillas) undundund. Wir werden uns in der Pechmarie wieder treffen. Das scheint sowieso die Übersause bei Katja zu werden. Ich fiebere den nächsten Donnerstag – äh – wortwörtlich entgegen.

Susanne und ich knüpfen am unterbrochenen Gespräch an. Ich will nicht über ungelegte Eier plaudern, aber was sie sagte, haute mich glatt ein wenig um. Der Mix aus kleinen Katastrophen und angebotener Unterstützung der letzten Tage ist immer mehr unglaublich. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an alle, die rückhaltlos Hilfe lieferten, ein Lächeln schenkten, ihre Begeisterung für das Projekt ausdrückten. Dies alles bedeutet mir sehr, sehr viel.

Der Nachmittag schießt dahin. Margret kommt von der Arbeit und bringt mich auf die Idee, Armin zu bitten, Mammut mit seinem kleinen Auto zu ersetzen (Herr Berendt kann zumindest heute also beruhigt sein). Ich nehme mir vor, ihn anzurufen.

Dann hüpfe ich schon wieder in die Werkstatt von Hifi Knopf und biete vorauseilend einen Betrag für die Kaffeekasse an, um mir das System zusammen zu fügen und die Kabel zu löten. O. lächelt scheinbar immer weise vor sich hin, was ich sehr beruhigend finde. Er hat tatsächlich auch etwas Probleme mit dem System und ich komme mir nicht mehr ganz so unbeholfen vor. Dann lötet er die Stecker und ich eile nach Hause.

Neues System, neues Laufwerk, neue Stecker… Ich will zumindest 1 x das Equipment testen und baue alles auf dem Küchentisch auf. Und tatsächlich shoutet die Testplatte „Stoned to the Bone“ von James Brown aus 4 Boxen. Okay, der eine Kanal ist nicht ganz so voll, da fehlt es ein wenig an Bass. Ich habe aber nun wirklich keine Zeit mehr, kleinlich zu sein. Zwischendurch ruft Armin an, hatte ich glatt vergessen. Margarete, die liebe, sprach Armin also schon an und wir verabreden uns um 19:15 Uhr vor meinen Haus.

Ich packe alles ein, mache leider schon wieder in Eile meine Abendgebete und ziehe meinen silberfarbenen Anzug an. Das Bergfest will ich zelebrieren und ich ziehe seit ca. 10 Jahren zum ersten Male meine Budapester mit Ledersohlen wieder an. Ich fühle mich mondän genug gekleidet und schleppe meinen Flohzirkus in das Erdgeschoss runter. Nach 10 Minuten bin ich nassgeschwitzt. Berufsrisiko des schleppenden Schallplattenauflegers. Da klingelt der Armin auch schon und wir drücken alles in sein süßes Autochen.

Mirko macht das Ellington auf, wir tragen alles rein. Armin kann beim Aufbau helfen und alles flutscht ganz schnell. Mirko ist sehr zuvorkommend und ich nehme mir hier einen Tisch und da einen Hocker, um den Aufbau nicht zu ramschig wirken zu lassen. Dann tönt George Michael durch den Raum und ich bin sehr zufrieden.

Die Gäste lassen nicht lange auf sich warten. Thorsten kommt schon wieder aus Solingen angereist, auch Manfred ist wieder da. Und Marina und Kerstin und Olli und, und, und. Alle halten sich brav an die 3 Lieder-Regel und ich flutsche durch den Laden, verteile Listen, erkläre die Jukebox, wechsle Platten, ziehe Singles raus, begrüße Freunde und Bekannte. Erschreckend schnell füllt sich die Bar. Der Gesprächspegel steigt und ich ziehe die Lautstärke immer höher. Robert, der Chef, kommt und wir unterhalten uns kurz, dann stellt er sich selbst hinter die Theke und cocktailed und mixed hochkonzentriertst. Ich schwitze in meinen Anzug wie in der Sauna, fühle mich aber ansonsten total wohl und gut aufgehoben. Ich mag die arbeitssame, höfliche Stimmung des Personals und trinke einen Krug Wasser nach dem anderen, ohne auch nur 1 x auf die Toilette zu müssen. Nein, es ist nicht die Prostata, sondern alles wird sofort wieder ausgeschwitzt.

Andreas M erscheint, ich mache ihn mit Caroline bekannt. Nach 10 Minuten unterhalten sie sich, als ob sie gemeinsam zur Schule gegangen wären. Da haben sich zwei gefunden, ohne gesucht zu haben.

Mein Freund der Baum lebt. Ansonsten war ich ein wenig so müde, wie ich hier aussehe.

Meine Süße Erinnerungs-Gang ist auch da. Raphael hat ein Monster von Kamera dabei und macht ausgiebig Fotos. Mit Nelle tanze ich zu Feist und Andreas und Kathrina machen einfach mit. Der Abend schießt dahin und um ca. 0:20 Uhr bin ich mit den Wünschen durch und der gute Andreas hilft mir beim Abbau. Der vorher schon getrunkene Mendoza scheint die Erkältungsanzeichen zu dämpfen und ich habe Kommunikationsbedürfnisse. Also setze ich mich an den Tisch der Brunnenstraßen-Kids und schnell drehen sich die Gespräche um Jahrhundertsäufer wie Hemmingway oder Lowrey.

Ich hätte bis zum Morgengrauen hier sitzen können. Mendoza trinken und immer lauter plaudern und lachen. Aber ein Rest Vernunft macht sich bemerkbar und ich will mich bei Robert verabschieden, der immer noch mit schwarzen Handschuhen Cocktails im Akkord zaubert. Da unterbricht er seine Arbeit und ich beobachte, wie er seine Handschuhe auszieht, sich lange und ausgiebig die Hände wäscht und diese dann konzentriert abtrocknet. Irgend etwas fasziniert mich an Roberts Habitus. Er scheint nie etwas nebenbei zu machen. Wie schon angedeutet: ich finde das geradezu hypnotisch beruhigend anzuschauen. Robert kommt dann zu mir und reicht mir die Hand und bedankt sich für die seiner Ansicht nach schöne Aktion. Wir machen aus, uns irgendwann ausführlicher zu unterhalten und ich bedanke mich für die Gelegenheit, hier die Jukebox aufbauen zu können, da kommt mein Taxi.

Angenehme Heimfahrt, schnelles Reinräumen des Equipments. Ich beschließe, sofort mit dem Blogeintrag zu beginnen und tippe zwei Stunden wie in Trance und bin bei meiner Beschreibung erst am Nachmittag angekommen…

Heute Abend BCN Tres Chicas: Ay, Ay, Ay! Das verspricht, ein wilder Abend zu werden, Hombre!

PS: die Fotos Raphaels folgen hoffentlich bald.