Gute Musik handelt mitunter von guter Musik. Und so kann ich nun ganz einfach von Palais Schaumburg zu Kurtis Blow springen. Wie das geht? Achtung…
Ich hatte 1982 oder -83 die Chance, zum zweiten Male Palais Schaumburg live zu hören. Dieses Mal leider nicht mehr mit Holger Hiller, der kurz zuvor ausstieg. Das Konzert fand in Stuttgart in einer Disco statt und wir bummelten gemütlich rein, um von irren Sounds empfangen zu werden. Das Szenario war wie folgt:
auf der Bühne stand ein Typ im Trainingsanzug hinter dem Mikro und plapperte rhythmisch drauflos, während hinter ihm ein zweiter Typ hinter 2 Plattenspielern stand und die irrwitzigsten Dinge mit ihnen anstellte. Kurtis Blow im Vorprogramm von Palais Schaumburg und das Publikum bestand aus amerikanischen Soldaten, die zu feiern wussten. Hip Hop war zu jener Zeit noch kein Begriff und Rap bestand aus Sugarhills „Rapper’s Delight“. Wer ahnte da schon, was folgen sollte?
Kurtis Blow ist oldest school, ein sympathischer Dampfplauderer mit melodischer Stimme, der gerne Party machte und zwischendurch ein wenig Nachhilfe in Stolz und „Finger weg von den Drogen!“ machte. Nachfolgender Song fällt etwas aus seinem Schema raus, ist aber durch sein Piano umso erhebender.
PS: wir fingen sofort Feuer und tanzten wie wild zu Kurtis und seinen DJ. Als er fertig war, flohen alle GIs und die gelangweilten, hippen Szeneleute schlurften von der Bar zur Bühne, um Palais Schaumburg zu erwarten. Wir hielten den Bruch nicht aus und gingen während des zweiten Songs.