David Sylvian leitete seinen Namen angeblich von Sylvain Sylvain, dem Sänger der New York Dolls ab. Das erscheint richtig, wenn man sich die frühen Japan, deren Sänger Sylvian war, mit eben den New York Dolls vergleicht. Vor allem optisch.
Ich finde es immer wieder verblüffend, wie extrem sich Musiker von Ende der 70er bis Anfang der 80er mitunter veränderten. So liegen zwischen dem ersten Japan-Album „Adolescent Sex“ und „Tin Drum“ gerade mal 4 Jahre und musikalische Universen. War „Adolescent Sex“ eine wilde Mischung an Glam, Punk und Postpunk, gelangten sie bei der „Tin Drum“ schon recht Nahe am Jazz und Weltmusik mit derben Funksprengseln an.
Aber schon während der Japan-Phase äusserte sich Sylvian immer wieder, dass ihm die Band zu eng sei. Auf Solopfaden dann warf er sich in fruchtbare Kolaborationen mit anderen Freigeistern wie Holger Czuckay (hatten wir schon im Kalender), Ryuichi Sakamoto (auch abgehakt) oder auch Robert Fripp.
Sein Gesang veränderte sich weniger, doch die Musik wurde ruhiger, langsamer, esotherischer. Höhepunkt bildete 1987 meiner Meinung nach das Album „Secret of the Beehive“, welches er eng mit Sakamoto erarbeitete. Sakamoto hat hier aber auch ganze Arbeit geleistet. Super Streicherarrangements, wunderbare Pianotupfer. Ein regelrechtes Künstleralbum also.
Leider ist der Videolink nicht in WordPress einbindbar. Bitte Link klicken. Danke!
„Let the Hapiness in“ ist bestes Pfeifen im Walde. Schwer, sehr schwer beginnt das Stück, um sich dann gegen Ende doch ein wenig Hoffnung erarbeitet zu haben. Auch hier wieder 1A-Turmbläser.
Zwischenzeitlich hat sich David Sylvian komplett befreit. Er veröffentlicht seine Alben in Eigenregie und sucht immer wieder besondere Formen der Zusammenarbeit. Ich gönne dies Sylvian von Herzen. Aber immer folgen kann ich ihm leider nicht mehr.
Du willst mehr Wissen? Versuche es via Wiki und folge dann den Links zu „Japan“.