Das Thema Fahrradanhänger hat meines Erachtens einen eigenen Artikel verdient.
Ich hatte mir ja in den Kopf gesetzt, die Tour im August komplett mit dem Fahrrad zu schaffen (was mir auch bis auf 2 Ausnahmen gelang).
- Grund 1: Unabhängigkeit von fahrenden Freunden oder Taxen.
- Grund 2: Eben die Taxikosten.
- Grund 3: Nachhaltigkeit
Und so wurde ich im Laufe der
Wochen Spezialist für Befestigungen und Gewichtverteilungen: das Equipment wuchs stetig, so dass ich zuerst mit einem zweiten Gepäckträger experimentierte, den ich geliehen bekam. Doch das Ding war zu schräg, zu schmal, zu hässlich.
Düsselrad erwischte dann einen Gepäckträger, der sexy aussah, jedoch zu kurz ist. So konnte ich hinten nur eine Box optimal befestigen, musste die zweite dann ganz vorne als eine Art Prellbock
drannklemmen. Und von der Last von 2 MKII und einem Mischpult will ich so erst gar nicht anfangen.
Ich grübelte viel über andere Gepäckrägerkonzepte nach und recherchierte einiges. Es gab Lösungen, aber keine direkten. Scheinbar muss immer etwas neu gebastelt oder umlackiert werden, um in die Nähe einer befriedigenden Lösung zu kommen.
Nathalie brachte mich dann in einen Gespräch darauf: einen Fahrradlastenanhänger, warum auch nicht? Dadurch lässt sich bequem die Last verteilen und erhöhen. Und tatsächlich besitzt Thorsten solch ein Teil.
Thorsten bietet mir auch sogleich seinen Hänger als Leihgabe an, wenn ich eine Kupplung besorge. Die Recherchen ergaben, dass ein und dieselbe Kupplung bis das 4-fache im Internet kostet. Abhängig davon, ob ich – Achtung! – einen Baby-, oder einen Hundeanhänger suche (damit wir uns nicht missverstehen: die Kupplung für Babys kostet das 4-fache). Und nochmals: die Kupplungen sind exakt identisch.
Ich bestelle aber lieber bei Düsselrad, auch wenn ich dort wie zu erwarten war, etwas mehr als durch Internetbestellung zu bezahlen hatte. Doch dafür bekommt man bei Düsselrad Support beim Anbringen. Ist mir wichtig.
Und tatsächlich war das Teil 24 Stunden später da. Man half mir beim Anbringen (was keine Hexerei ist, doch die Jungs haben dort sexy Werkzeug, womit es rutschflutsch geht) und 10 Minuten später war ich wieder draussen. Also das ist wirklich kinderleicht.
Mit Thorsten baute ich dann zuerst den Hänger zusammen (wer sehen möchte, wie das Teil zusammengeklappt aussieht, möge diesen Ebay-Link folgen). Das war auch kein Problem und dauerte vielleicht 3 – 5 Minuten. Das Teil ist robust und durchdacht. Jedoch fehlt der Kupplung ein Schloss, so dass man Fahrrad und Hänger nicht einfach irgendwo rumstehen lassen sollte. Tatsächlich gibt es aber laut Aussage von Düsselrad ein Gestänge, welches mittels Schloss dann nicht mehr so einfach mitgenommen werden kann.
Bis hierhin alles Disco. Beim Fahren selbst muss man schon etwas darauf achten, dass man nun ganz schön breit ist. Gerade parkende Autos an Fahrradwegen sind da ein Hinderniss, welches Kratzer erhalten könnte. Und wenn der Hänger unbeladen ist, macht er süße Hüpfer beim Überfahren von Huppeln.
Der Hänger kann 40 Kilogramm fassen. Jedoch spürt man dies beim Fahren sehr. Mammut, der keine Gangschaltung besitzt, tut sich dann verdammt schwer. Gerade das Antreten an Ampeln geschieht dann im Stehen. Besser wird es sicherlich, wenn man die Reifen des Hängers stramm befüllt. Jedoch habe ich dies absichtlich nicht getan, um andererseits das ganze weicher gefedert zu wissen.
Mit diesen Hänger kann man tatsächlich easy 2 MKII, 1 Mischpult, 1 Verstärker, 4 Boxen und 2 Kisten Platten transportieren. Hey, das finde ich geradezu fantastisch! Mit einer Gangschaltung wäre das Leben jedoch noch viel schöner. Es gilt aber auch zu beachten, dass der Hänger das Rücklicht des Fahrrads verdeckt, weshalb eine zusätzliche Beleuchtung erforderlich ist (tja, ich wurde von der Polizei nachts angehalten und durfte dann schieben). Zudem wäre eine Abdeckung für Regen & Co gut und wichtig. Doch ansonsten geht mit einem gescheiten Rad mit Hänger viel, viel mehr an Transport, als man allgemein annimmt. Ich denke, hier steckt viel Zukunft drinn.
… ich glaube es wird Zeit, dass Du Dir eine „Ape“ zulegst, da hast Du alles geschützt und gut transportiert. Dabei bleibt das Gefühl ein motorisiertes Fahrrad zu bewegen, das auch nicht viel schneller als 30kmh fährt. Damit wäre das Mammut-Drama vom Tisch, vorausgesetzt das wäre der Sinn der Übung… http://de.wikipedia.org/wiki/Ape_%28Kleintransporter%29