Zur Zeit scheine ich ständig Hunger zu haben. Gut, dass ich noch 2 Portionen Penne Putanesca im Kühlschrank habe. Eine Portion aß ich gleich nach dem Aufstehen, die zweite dann Nachmittags. Ich schrieb den Blog, bastelte einige Bilder dazu, pflegte den Facebook-Garten, um dann bei der Süßen Erinnerung vorbei zu schauen.
Durch das Blogen wird man ja eine öffentliche Person. Margret, Besitzerin des Geschäftes Yavana auf der Brunnenstraße, spricht mich auf meine Rückenschmerzen an, von denen ich hier und da berichtete. Ich versicherte, dass ich sie immer noch habe, dann bot sie mir an, mir einen Massage-Gutschein für livingroom zu schenken. Das nahm ich dankbarst an, welche Freude!
Ich nutzte die verbleibenden Stunden und besuchte einige Bekannte in Unterbilk, um anschließend endlich ein wenig einzukaufen. Nur das wichtigste: Eier, Milch, Butter, Parmesan, Obst, Sahne. Verhungern muss hier niemand.
Mammut packte ich früh, um im Shabby Chic beim Aufbau keine Hektik aufkommen lassen zu müssen. Vor der Haustüre treffe ich Orlando von der Bar Alexandra. Wir tauschen ein paar Worte aus, dann wendeten wir uns unserer Arbeiten zu.
Im Shabby Chic sitzt auf der kleinen Veranda das Team des Ladens. Wir begrüßen uns und sprechen die Möglichkeiten des Aufbaus ab. Letzten Samstag gab es eine große Hochzeit im Hinterhof und die Nachbarn scheinen entsprechend im Anspruch genommen worden zu sein. Ich schlage einen Carree-Aufbau (die Boxen also im Rechteck aufgestellt) im Freien vor, dann kann man die Lautstärke zurück nehmen, da man optimal von allen Seiten beschallt wird.
Ich klaube mir hohe Tische und ähnliches auf dem Hof zusammen und werfe die Kabel aus. Soweit wie möglich versteckte ich die Kabel, ansonsten legte ich sie einfach über den Boden. Passt meiner Meinung nach zum Lokal.
Kurz vor 20 Uhr war ich fertig und verteilte die Listen an die anwesenden Gäste. Die meisten steckten auch sogleich ihre Nasen hinein und füllten die Wunschzettel aus. Die Akustik des Hofes war extrem angenehm: glasklar, aber im Hintergrund ertönte die gewählte Musik. Und die Wünschenden waren alles andere als zimperlich. Led Zep lief zwar nicht, aber die Dickies und The Normals und Fad Gadget. Interessanterweise passte dieser Soundtrack zum Lokal meiner Meinung nach viel besser, als zurückgenommene Schubidu-Instrumentalmusik.
Ein Herr, mit dem ich auf der Tour schon einmal ins Gespräch kam, sprach mich an und übergab mir eine handvoll Singles. Bloc Party, Franz Ferdinand und einiges mehr an relativ aktuellem. Was ich mich freute! Er ist wenige Jahre älter, was sich aber in seinen Erzählungen über Konzerte klar auswirkte. Ähnlich wie Mayo war er halt schon abends unterwegs, als ich noch mit Stöcken bewaffnet durch den Wald rannte.
Ulrike und ihr Mann kamen vorbei. Ulrike schrieb mal auf die Pinnwand von Facebook, da sie das Konzept der menschlichen Jukebox gut fand. Nun haben sie es endlich geschafft. Wir unterhielten uns ein wenig über die Tour und weitere Möglichkeiten, dann setzten sie sich an einen Tisch, um Essen, Trinken und Musik zu wünschen.
Jörg und Thomas kamen in Begleitung. Die beiden sind zwei treue Mit-Tourer und waren erst am Montag in der Bar Chérie dabei. Sie sitzen neben Friedbert, den Single-Schenker und tauschen sich gleich wild aus. So etwas finde ich einfach schön.
Manfred, der Küchenchef, fragt, was ich essen wolle. Sehr gute Idee! Ich bestelle Tagliatelle mit Trüffeln und einen obstreichen Nachtisch, welchen ich im Stehen neben meiner Schießbude verspeise. Köstlich, köstlich, köstlich! Jeder Bissen war ein Genuss. Meine Empfehlung!
Die Stimmung im Hof ist bezaubernd. Es ist Nacht, links über den Dächern kann man den bunten Kopf des Fernsehturmes sehen, auf den Tischen leuchten Kerzen. In der Luft wabert dezent Siouxsie and the Banshees‘ „Christine“. Ein weiterer Herr spricht mich an, findet alles klasse und outet sich als Galeriebesitzer oder -mitarbeiter in Berlin, der des öfteren Projekte mit Musik macht. Interessant, muss ich mal nachgehen.
Angeblich war für 22 Uhr Regen angesagt, der aber ausblieb. Die Nacht war wunderbar lau. Zum Glück. Denn ich hatte glatt vergessen, eine Jacke einzupacken. 60 Singles lang legte ich auf, dann spielte ich als Abschluss Brian Enos „On some faraway Beach“, welches sich wunderbar im Hof verteilte. Jörg, Thomas und ich tranken Alt und plauderten über Coil und Foetus (Industrial der 80er), dann packte ich gemütlich mein Soundsystem ein, erhielt einen schönen Bonus vom Hause und fuhr dann durch die Nacht.
Heute also das Ugly Deluxe auf der Karolinger Straße um die Ecke. Hey, das ist der letzte Tourtermin, morgen ist dann Tourende bei den Damen und Herrren. Also nur noch 2 Gelegenheiten, sich etwas zu wünschen. Ich fürchte, Katja von der Pechmarie hat Recht: ich kann mir fast kein Leben mehr nach der Jukebox vorstellen.
PS: meine Tasche samt Kamera steht immer noch im Shabby Chic. Fotos werden nachgereicht. Danke!
… dann freuen sich margret und petra oder auch YAVANA und IOUNA auf dich und deine musikalische untermalung zum indian summer in unterbilk. (21. september) – details besprechen wir dann .. bei einem essen? 😉 alles liebe! petra
so, so… Friedbert, also noch ein Fossil unterwegs? Gerne mal kennenlernen 🙂