Die Herren Polizei auf der Brunnenstraße

He fought the law. But the law won.

Das Teilstück Brunnenstraße vor dem Bilker Bahnhof ist etwas besonderes. Vor Jahren nannte man sie „die Kö Bilks“. Zwischenzeitlich ist es ein Sammelsurium an kleinen Läden mit Nischencharakter. Hier gibt es Dim Sun, erstklassige Videos, Werner mit seinem Bioladen, das Kino Metropol, Costas Kiosk, eine Schneiderei, zwei Galerien, undundund.

Bisher kann sich die Straße gut der Gentrifizierung wehren: es ist eine Einbahnstraße und die Straßenbahn verläuft in beiden Richtungen. Ein Problem haben die Fahradfahrer: Richtung Uni müssen sie entweder schieben, oder die  Merowinger Straße nehmen, was für die meisten normal tickenden Menschen dem Jonglieren mit Handgranaten gleich kommt. So breitet sich in der Straße etwas Anarchie aus: viele fahren die Einbahnstraße entgegen der Legalität. Noch viel mehr fahren auf dem Gehweg – in beide Richtungen. Was mitunter nervt und gar gefährlich ist.

Was also tun? Die Stadt denkt nicht daran, sich eine Lösung zu überlegen (zB die Straße in beide Richtungen für Radfahrer frei geben). Sie setzt aber ab und an gerne Ordnungskräfte ein, um Strafzettel zu verteilen.

Ich kam gerade vom Karolinger Platz, also die legale Richtung nehmend. Auf der Höhe des Polizisten auf meiner Seite spreche ich jenen an: „Wäre ein Radweg nicht sinnvoller, als Knöllchen verteilen?“ Natürlich weiss ich, dass der gute Mann an der Sache nichts ändern kann. Er antwortet: „Klar wäre das besser!“ Doch da kommt schon wieder ein Radfahrer die falsche Richtung nehmend. um den er sich kümmern muss.

Ich ärgere mich zuerst über die Kontrollen, doch wie ich das ganze beobachte, ändere ich mein Gefühl. Arglos fahren die Leute an den Polizisten vorbei, die denen hinterher rufen. Ich meine: die sind in grünen Lederkombis gehüllt. Sollen sie zur Warnung noch eine Sirene auf dem Kopf tragen?

Da kann der zweite Fahrradfahrer zugucken, wie der vor ihm angehalten wird. Doch statt  vielleicht abzuspringen und zu schieben, fahren sie einfach weiter. Ich denke an Lämmer, die zur Schlachtbank trotten.

Höhepunkt ist ein junger Mann, der an den Polizisten vorbei fährt, der gerade einen Strafzettel ausfüllt. Der Polizist ruft ihm „Halt!“ hinterher. Der junge Mann spreizt seine Beine und bremst mit den Flip-Flops, der Polizist aufrichtig entsetzt „Haben Sie denn keine Bremse?“ Der junge Mann „Doch, doch!“

Ich schiebe meinen Mammut die Straße entlang und schüttele mein Haupt. Darwin schickte die Polizisten, um die dümmsten Radfahrer zu bestrafen. Würde man Autofahrern, die auf Radwegen parken, ähnlich rigoros entgegen treten…

2 Antworten auf „Die Herren Polizei auf der Brunnenstraße“

  1. da wo die Radfahrer am meisten stören, hast du nix erwähnt….sie fahren nämlich mitten durch das cafe süsse erinnerung…und zwar nuff und nunter, wie sie wollen…kerle, kerle…

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