Doppelzentner Schallplatten

Nahezu Tonnen schwarzen Goldes

So, heute begann wieder der Ernst des Lebens. Um 5:30 aus dem Bett geschält, per SMS die Absage von Armin gelesen, einfach halt alleine meditiert, Nachrichten gecheckt, Logos überprüft und Geschäftsführer angerufen. Alles soweit gut.

Ach, es ging auch gut weiter. Mit Martin aus Berlin am Telefon geplaudert, Sachen gepackt und die Süße Erinnerung frequentiert. Ich ließ 5 gerade sein und bestellte ein Baguette, da kam Itay, der sehr am lamentieren war: er braucht einen Job, einen sehr speziellen auch noch. Wenn ich nicht weiter weiß, rufe ich Michael W für ein Brainstorming an. Der hilfsbereite, große Mann spuckt auch gleich ein paar Ideen aus, verweist aber auf seinen engen Zeitplan und auf die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation. Ich verknüpfe Itay mit Michael und fahre zu Robert, dem Henkelmann, der gestern Blödsinn machte und einen geschwollenen Mittelfinger hat. Ein Käffchen, ein Schwätzchen und weiter zu Petra in ihrer iouna, um auch hier ein wenig zu plaudern.

Dann in die Altstadt und die letzte, wackelige Location besucht. Der gute Junge begrüßt mich schon am Eingang, als hätte er ein schlechtes Gewissen, um dann zu sagen, dass wir das Ding durchziehen. GONG! Der August ist hiermit klar (es fehlen mir nur noch ein paar Logos, aber das klappt hoffentlch morgen Vormittag).

Also zu Hitsville. Da sollen seit gestern neue Singles zum kleinen Preis ausliegen. Tun sie aber nicht und Ralf hat ein schlechtes Gewissen, notiert meine Mailadresse (contact-add-haruspecks.de, solltest Du mal Langeweile haben und mir etwas schreiben wollen).

Dann nach Hause gefahren, um mir die restlichen Pomme in alten Öl zu brutzeln, was ich den Rest des Tages ein wenig bereute. Ich hieve mich hoch, hänge Wäsche ab und auf und gehe zu… Süße Erinnerung, wohin denn sonst? Da traf ich mich dann mit Sarah, wir waren verabredet. Doch vorher sprach ich mit Michael, dem Freund von Christian, den ich schon Vormittags hier traf. Er schenkte mir eine große Zuccini aus eigenem Anbau, wir quatschen gerade über kognitive Dissonanz und „Comic richtig lesen“, was die ankommende Sarah vom Thema abschreckte, so dass sie sich in das Café setzt, um einen Kaffee zu bestellen. Ich folge nach und wir reden über die verschiedenen Varianten von Hercules Poirot (ich mag den Typen von Mord im Orientexpress lieber, als Ustinov), die blasierten Menschen aus „Das Böse unter der Sonne“ und Tarrantino und so.

Da kommt dann Armin, mit dem ich eine Stunde später verabredet war. Gemeinsam gehen wir Richtung Armins Auto, wir verabschieden herzlich gemeinsam Sarah, setzen uns in seinen kleinen, blauen  Floh, um zu Hauke zu fahren. Die Adresse und die ungefähre Beschreibung habe ich aus Google Maps in mein Mittelzeitgedächtnis kopiert. Als wir dann Dank Navi ankommen, bemerke ich einen Irrtum und rufe Hauke an, um ihn zu fragen, wo er denn sei. In Flingern statt Derendorf, was Google noch nicht wusste.

Umarmungen zur Begrüßung, ein klein wenig Abgleich der verstrichenen Lebensbiographien seit dem letzten Treffen und dann gehen wir zu ihm rein in die Agentur. Und da stehen sie. Die 600 Platten und paar Singles. Ich komme mir wie Indiana Jones beim Heiligen Gral vor und weiss gar nicht, in welcher Kiste ich zuerst blättern soll. Ich meine, die Lieder an meinen Fingerspitzen fühlen zu können. Der Raum um mich herum verblasst, die Zeit dehnt sich, aber ich darf nicht die Kontrolle verlieren und breche ab. Lieber noch ein wenig mit Hauke bei einer Kippe plaudern. Wir schimpfen gemeinsam über die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, um dann den Schatz in den kleinen Floh zu pressen. Wir scheinen fast das Bodenblech am Asphalt zu streifen, so überladen war das Gefährt. Aber wir kommen sicher an und dann beginnt der anstrengendste Teil des Tages: Viele, viele, viele Schallplatten in das 2. Stockwerk eines Altbaus zu schleppen. Ich darf dabei kein schlechtes Wort oder gar nur einen schlechten Gedanken dabei machen, um meine neuen Freunde nicht zu verschrecken. Armin erweist sich dabei wieder als großartiger Tatmensch und hilft mir dabei, alles nach oben zu schleppen. Erschöpft und nassgeschwitzt fällt er danach auf die Couch und ich bediene ihn mit einer Cola. Wir plaudern ein wenig, doch sein Hunger hat den Heimatmagneten eingeschaltet und er geht zur seiner netten Frau. Dann bin ich alleine, doch kontrolliert genug, mich nicht gleich auf die Schallplatten zu stürzen, sondern setze mich brav hin, um meinen Blog zu tippen.

So, nun weisst Du alles, was ich erzählen wollte. Da sind natürlich viel mehr Sachen passiert, aber das meiste ist langweilig und einiges bleibt auch bei mir. Wir sind hier ja  nicht bei Pro7 oder RTL2. Falls Du bis hierher gekommen bist, scheint es Dich unterhalten zu haben. Willst Du nicht wieder hochscrollen und den like-Button drücken? Oder es Deinen Arbeitskollegen und Verwandten vorschlagen, dies zu tun? Nein, ich bekomme kein Geld von Facebook, aber dann kann ich zukünftig Dich, Deine Kollegen oder Verwandten bescheid geben, wenn ich wieder einen Schatz gehoben habe oder ein schönes Gespräch geführt wurde. Ach, egal, mach Klick und Danke.

Und jetzt noch als letzten Motivationsschub ein Liedchen als Beweis dafür, dass es unglaublich coole Frauen gibt. Rosie Murphy zum Beispiel.

http://youtu.be/yjU7FiJLvjU

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