Die Abschaffung des Endes

Als Blogschreiber habe ich die wichtigste Regel gebrochen: schreibe regelmäßig und oft. Klappte auch ziemlich lange, doch außerhalb des Blogs ist ein Leben, was fordert und macht und tut und zwingt. Aber wem schreibe ich das? Geht es nicht allen so?

Peter Hein schrieb mal in seiner String of Consciousness-Technik folgende wahren Worte:

Die Geschichte ist langweilig, immer dasselbe
Die Bücher zum Thema sind auch nicht das Gelbe

Diese Zeilen summe ich seit Jahrzehnten in bestimmten Momenten vor mich hin, doch scheinen sie nie so zwingend wie zur Zeit zu sein. Die zweite industrielle Revolution erübrigt nach der Körperkraft immer mehr die Arbeit der Stirn. Hauntology hat einen Lehrstuhl in London erhalten. Der Kreisel in Inception will nicht umfallen und Edward Snowden ist fast vergessen. Mark Fisher wurde kürzlich in einem Interview der Zeit wie folgt zitiert:

… Einen guten Kontakt mit seinen Dämonen zu pflegen kann ein erster Schritt sein, im Weiteren kommt es darauf an, sich als Teil des Problems zu begreifen, nicht als Teil der Lösung, denn die Gespenster, das sind wir. Fisher versteht sein Schreiben als Distanzierungsmaßnahme: Inmitten der Verstrickung, in die der kapitalistische Realismus uns zwingt, ist es von Vorteil, die Lage mit der gebotenen Härte ins Auge zu fassen. Wenn es gegen Depressionen hilft – umso besser.

Wie gut, dass da Pop Group wieder zur Stelle sind. Denn was Ende der 70er wichtig war, ist heute wohl immer noch zwingend.

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